Ausbildung 2026: Bachelor of Arts (m/w/d) – Studiengang „Verwaltung“ und „Verwaltungsbetriebswirtschaft“
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Verwaltungsbetriebswirt Jobs und Stellenangebote
Das Bild ist alt, wahrscheinlich schon vergilbt: grauer Amtsraum, irgendwo das Klicken eines Kugelschreibers, Papierstapel, muffiger Teppich, vielleicht ein leises Seufzen. Verwaltung. Klingt nach Staub – und nach wiederkehrenden Ablagekämpfen, nach Paragrafenwald und Bleiweste. Aber jeder, der sich mit dem Job des Verwaltungsbetriebswirts beschäftigt, merkt recht schnell: Wer hier nur Akten schiebt, steht schon lange am Rand der Zeit. Oder genauer: Der Einsatzbereich reicht längst von smarten Softwareprojekten über die Zusammenarbeit mit Politik und Bürgern bis hin zu komplexen Organisationsentwicklungen.
Was man im Alltag tut? Schwankt stark. An manchen Tagen kommt man kaum zum Kaffeetrinken vor lauter Abstimmungen, Budgetplänen, Gremiensitzungen. Verwaltung ist, gerade aus betriebswirtschaftlicher Sicht, ein Kraftsport irgendwo zwischen Kostendisziplin, Motivation der Mitarbeitenden und dem ständigen Ringen um Ressourcen. Klar, Routine fehlt nicht – Berichte, Zahlen, Anträge und das übliche Reporting, alles im System. Aber die eigentliche Faszination? Liegt darin, einen öffentlichen Apparat so aufzustellen, dass er auch in Krisenzeiten funktioniert – und dabei gelegentlich sogar einen Schritt voraus ist. Klingt hochtrabend? Mag sein. Ist aber das, was der Job verlangt. Immer neue Prozesse, ständig wechselnde politische Vorgaben, nicht selten ein Hauch Improvisation.
Apropos Einstieg: Die berühmte gerade Linie gibt es, wie so oft im Leben, kaum. Mancher kommt klassisch über das duale Studium Verwaltung/Betriebswirtschaft, andere haben eine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte oder ein “BWL light”-Studium im öffentlichen Sektor. Manche wechseln quer aus der Wirtschaft – oder aus Fachbereichen wie Sozialwesen, Umwelt oder Technik. Verwaltungen brauchen Spezialwissen, ganz ohne Frage; aber sie brauchen mindestens genauso viel Anpassungsfähigkeit und Neugier. Wer sich langweilt, weil Abläufe nie ganz sauber dokumentiert sind, wer keine Geduld für politische Kompromisse mitbringt, trifft hier auf Widerstand. Und das nicht zu knapp.
Eine kleine Warnung für Einsteiger: Man bekommt zwar ein Abschlusszeugnis, vielleicht einen Bachelor oder eine Fortbildungsurkunde – aber im Berufsalltag zählen ganz andere Dinge. Kommunikation. Durchsetzungsvermögen. Die Kunst, sich zwischen Personalrat und IT-Abteilung nicht zu verlieren. Und, ja, manchmal Durchhaltevermögen für kleine Wunder: Wenn trotz aller Widerstände Digitalisierung doch Stück für Stück gelingt. Am Ende sagt keiner, es sei einfach. Aber wirklich langweilig wird es selten.
Reden wir nicht drum herum: Die Gehälter im öffentlichen Dienst sind ein Politikum. Glasnost in eigener Sache – Transparenz gibt’s, Tarife auch. Trotzdem bleibt vieles im Graubereich zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Die Eingruppierung liegt meist im TVöD oder (im Süden) im TV-L, je nach Bundesland und Aufgabenzuschnitt. Einstiegsgehälter schwanken beträchtlich, Regionalfaktor nicht unterschätzen, in München purzelt das Netto trotz höherer Gruppe oft schneller als die Zeit am morgendlichen Bahnsteig. Im Kern reden wir beim Einstieg normalerweise von Spannen zwischen 3.000 € und 3.700 € brutto – Tendenz steigend, abhängig von Aufgaben, Spezialisierung, Organisation und, ja, dem persönlichen Verhandlungsgeschick (auch das wird unterschätzt).
Und wie geht’s weiter? Mit wachsender Erfahrung kann das Gehalt, von Zulagen und Sonderzahlungen mal abgesehen, solide bis sehr ordentlich werden. Wer Führungsverantwortung übernimmt oder besonders nachgefragtes Know-how mitbringt (z.B. Digitalisierungsprojekte, Personalmanagement, Vergaberecht), hat noch Luft nach oben. Aber: Betriebswirtschaft in der Verwaltung bedeutet selten Porsche vor dem Amt – sondern, Hand aufs Herz, eine stabile, kalkulierbare Grundlage, manchmal mit gedeckelter Entfaltung. Lebt es sich gut damit? Liegt am Lebensstil und – seien wir ehrlich – am Freizeitanspruch.
Alle reden vom Fachkräftemangel. Die Ampel blinkt gewaltig auch im öffentlichen Sektor. Eigentlich könnten Verwaltungsbetriebswirte fast schon fordern, nicht bitten – zumindest aktuell und in größeren Städten. Der demografische Wandel zieht Löcher in sämtliche Amtsstuben; Digitalisierung frisst veraltete Routinen, braucht aber dringend Leute, die sowohl Zahlen- wie Menschenverstand mitbringen. Nebenbei: Die regionale Lage ist entscheidend. Während an manchen Orten Ausschreibungen auf langsame Resonanz treffen, gibt es anderswo ein echtes Gewimmel – Bewerbende reiben sich die Augen, wie viele Angebote es plötzlich gibt.
Das hat Folgen. Wer intern wechseln will, kann mit etwas Fortune und Eigeninitiative Sprünge machen, die früher undenkbar waren. Aber: Viele Ämter versuchen, durch Benefits wie Homeoffice, Weiterbildung oder größere Projektfreiheiten attraktiv zu bleiben. Ein echter Wind der Veränderung – aber keiner, der alles fortfegt.
Digitalisierung ist längst nicht mehr optional – sie stellt die Verwaltung auf links. Das betrifft nicht nur die Prozesse selbst, sondern auch die Anforderungen an die Belegschaft. Tabellen, Verwaltungssoftware, Cloudlösungen, digitale Bürgerportale, E-Akte – ohne einen gewissen Technikoptimismus wird’s eng. Was früher als „EDV-Kurs“ belächelt wurde, ist heute Voraussetzung: Projektkompetenz, IT-Affinität, Führung auf Distanz.
Wer jetzt einsteigt, muss bereit sein, sich beständig weiterzuentwickeln – manchmal schneller als die IT-Abteilung nachkommt. Und dennoch – das menschliche Moment bleibt. Gerade Krisen (man denke an Pandemie, Flüchtlingswellen oder extreme Wetterlagen) zeigen, wie schnell Verwaltung improvisieren und Verantwortung schultern muss – auch dort, wo der digitale Fortschritt eine Atempause einlegt.
Bleibt die Frage: Wie lebt sich’s als Verwaltungsbetriebswirt? Überraschend vielseitig, je nach persönlicher Priorität und Arbeitsort. Die berühmte „sichere Stelle“, Sinnorientierung („Ich mache was für die Gesellschaft!“), flexible Arbeitszeiten und auch familienfreundliche Modelle gibt’s – sofern die Amtslage passt. Kein Startup-Flair, dafür aber Räume für Verantwortung. Vieles ist im Fluss, nicht alles perfekt. Aber für alle, die Lust auf komplexe Aufgaben, vielfältige Schnittstellen und stabile Rahmenbedingungen haben, bietet das Berufsfeld mehr als nur Papierkrieg.
Manchmal frage ich mich, warum der Ruf der Verwaltung immer noch so verstaubt daherkommt. Vielleicht, weil man Veränderungen zwischen Aktenbergen nicht immer gleich sieht. Doch wer hinschaut, findet ein Arbeitsfeld, das klüger, digitaler, vielfältiger wird – und vielleicht genau deshalb so reizvoll bleibt. Jedenfalls für die, die nicht nur Papier von links nach rechts schieben wollen.
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