Praktikant prüfungsnahe Beratung im Bank- / Versicherungsaufsichtsrecht (Financial Services) (w/m/d)
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Versicherungsprüfung Jobs und Stellenangebote
Manchmal – wenn man wieder zum dritten Mal denselben Aktenschrank nach einem Hinweis durchforstet, oder nach Feierabend im Kopf noch schnell Lücken in der Argumentation eines Gutachtens entdeckt – frage ich mich, ob Außenstehende sich je ein Bild vom Alltag in der Versicherungsprüfung machen. Da draußen heißt es oft: ein trockener Job, sicher zwar, aber irgendwo zwischen Bürokratie und Bleistiftspitzen. Wer so denkt, irrt – aber eben auch nicht völlig. Der Alltag ist selten spektakulär, dafür verlässlich knifflig: Schadenakten wälzen, Versicherungsbedingungen sezieren, Fallstricke in Verträgen erkennen und höchst unspektakulär: mit Menschen reden. Viel Reden. Manchmal mit Kunden, meist aber mit Maklern oder Kollegen. Dazwischen Tabellen, Paragraphen, Korrekturschleifen. Und mit Glück – eine echte Entdeckung im Zahlendschungel oder eine logische Lücke, die sich nach langer Recherche als goldrichtig herausstellt.
Wer sich einen schnellen Karriereeinstieg, flache Hierarchien und viel Gestaltungsspielraum erhofft, wird in diesem Berufsfeld spätestens nach drei Monaten das große Grübeln beginnen. Es gibt diesen besonderen Schlag Mensch, der mit Unsicherheiten umgehen kann, den Wettbewerb mit der eigenen Sorgfalt sucht. Prüfende fragen, bohren, kneifen nicht, wo’s unbequem wird – ein bisschen wie ein Kriminalist, nur eben weniger blutig. Technisches Verständnis schadet sicher nicht, Detailverliebtheit schon gar nicht. Im Alltag hilft ein klarer Kopf, kommunikative Zähigkeit und ein bisschen Freude an der Selbstwiderlegung. Was viele unterschätzen: Das Ringen um die richtige Einschätzung ist Alltag – und kein Chef springt lobend aus dem Schatten, wenn man einen Fall doch noch aufrollt, der bereits als sauber galt. Nägel mit Köpfen? Bei uns eher Fußnoten mit Fragezeichen.
Nun geht’s ums Geld, und mal ehrlich: Wer Versicherungsprüfung als goldene Brücke zum Reichtum sieht, sollte den Kompass neu justieren. Ja, der Beruf kommt mit einem soliden Einstiegsgehalt daher, oft zwischen 36.000 € und 45.000 € brutto jährlich je nach Region, Unternehmensgröße und Tarifbindung. In München, Hamburg oder Wiesbaden fallen die Zahlen meist freundlicher aus als in Chemnitz oder im ländlichen Norden. Aber: Die Gehaltskurve ist flach – zumindest, wenn man auf Routineposten kleben bleibt. Wechselwillige Fachkräfte, die Spezial- oder Führungsaufgaben anstreben, können das Einkommen spürbar steigern, manchmal auch mit netten Extras, etwa im Bereich der Lebensversicherung oder bei Rückversicherern. Doch Hand aufs Herz – Reichtümer? Am Ende bleibt ein sicheres, kalkulierbares Auskommen, das gerade in unsicheren Branchenzeiten seine ganz eigene Schönheit entfaltet. Aber eben kein Lotteriegewinn.
Man muss es so sagen: Die Versicherungsprüfung ist nicht das Sprungbrett für den ganz großen Aufstieg, aber ein solides Fundament für Menschen, die Verlässlichkeit im Leben mögen. Weiterbildung? Möglich – etwa durch Schulungen im Versicherungsrecht, verschiedene Fachqualifikationen, zunehmend auch im Bereich Datenanalyse oder IT-basierte Prüfverfahren. Wer sich gezielt weiterbildet, entwickelt sich mit. Der Markt verlangt längst mehr als „nur“ Zahlenjongleure und Formularfüller. Wer also als Berufseinsteiger:in offen bleibt, etwa für digitale Transformationsprojekte, hat beste Karten. Trotz aller Digitalisierung sind fortlaufende Qualifizierungen ein bisschen wie das jährliche TÜV-Siegel: nicht spektakulär, aber überlebenswichtig für den Wert am Arbeitsmarkt. Und ja, ein Wechsel in angrenzende Felder, etwa in die Schadenregulierung oder in interne Revision, ist gelegentlich ein kluger Zug. Es muss ja nicht immer das ganze Berufsleben bei ein und demselben Versicherer bleiben.
Stichwort Digitalisierung: Manche reden vom großen Wandel, als hätte man die Dampfmaschine wiederentdeckt. So neu ist vieles dann doch nicht – aber die Taktung hat angezogen. Automatisierte Risikoprüfung, intelligente Schadenerkennung, Datenmodelle, die menschliche Schätzungen herausfordern … das alles macht den Beruf in vieler Hinsicht anspruchsvoller. Die Anforderungen steigen, Routinetätigkeiten schrumpfen, und plötzlich reicht das historische Wissen über Versicherungssättel eben nicht mehr. Einsteigende müssen heute nicht nur rechtliche Grauzonen durchdringen, sondern auch Tools bedienen, Daten plausibilisieren und kommunikativ zwischen Mensch und Maschine vermitteln – sprich: Menschen erklären, warum eine Automatisierung sinnvoll (oder gefährlich) ist. Ein bisschen schmerzt das den erfahrenen Prüfer in mir, weil die Freude an der klassischen Fehlersuche mehr und mehr algorithmisch unterfüttert wird. Aber vielleicht ist das auch der Reiz: Wer nicht den Kopf in den Sand steckt, sondern sich interessiert vorantreibt, wird zum Unikat.
Ein gern unterschätzter Bonus: Die Versicherungsprüfung ist kein Beruf der spontanen Nachtschichten oder nervenaufreibender Bereitschaftsdienste. Klar, in Zeiten von Großschäden oder bei engen Fristen wird's auch mal hektisch, aber grundsätzlich bleibt der Tagesablauf planbar. Die oft ungeliebte Büropräsenz weicht zunehmend hybriden Modellen. Homeoffice? In den letzten Jahren vielerorts angekommen. Familienleben, Freizeit oder Hobbys passen meist erstaunlich gut zwischen die Aktensitzungen. Natürlich: Wer an Spitzenthemen arbeitet, kennt auch Überstunden. Doch für viele Einsteiger:innen ist gerade dieser Aspekt ein stiller, aber entscheidender Pluspunkt. Man lebt geerdet – und wenn einen nach ein paar Jahren doch wieder das Fernweh packt, dann ist der Wechsel zurück in einen anderen Versicherungsbereich durchaus denkbar. Perfekt ist dieser Beruf nie, aber unterm Strich verlässlicher als so manche Glitzer-Karriere mit Instagram-Appell.
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