Leitung des Bereiches Finanzen und Steuern als Referent (m/w/d)
Deutsche Rentenversicherung Rheinland-PfalzSpeyer
Deutsche Rentenversicherung Rheinland-PfalzSpeyer
Leander R. Eschbach Steuerberatungsgesellschaft Wirtschaftsberatungsgesellschaft mbH & Co. KGKöln, Rath, Heumar
UmweltBank AGNürnberg, Mittelfranken
Förde SparkasseKiel
Fachhochschule ErfurtErfurt
VON BERLICHINGEN & PARTNER Steuerberatungsgesellschaft mbBHamburg
Denker & Wulf AGSehestedt
H. E. Schmitz Steuerberatungsgesellschaft mbHBonn
Agentur für wahre KommunikationHamburg
FürImmerArbeitgeber by HandwerksmenschOldenburg
Steuer Jobs und Stellenangebote
Steuerberaterin – klingt nüchtern. Fast so sachlich wie die Steuererklärung selbst, die wie ein gestrandetes U-Boot irgendwo in deutschen Schubladen schlummert. Und doch steckt hinter dem Beruf mehr als bloße Zahlenschubserei und trockene Gesetzestexte. Wer neu einsteigt – oder aus anderen Branchen hinüberspäht, womöglich vorsichtig, als könnte hinter jedem Aktenordner eine bürokratische Falle lauern –, wird überrascht sein, wie facettenreich dieser Berufsbereich ist. Oder, voller: wie sehr er zwischen Papierkram und Menschenkenntnis, zwischen Paragraphen und Lebensgeschichten pendelt. Klingt ein wenig dramatisch? Vielleicht. Aber jeder, der einmal erlebt hat, wie sehr ein steuerlicher Fehler oder eine geschickte Gestaltung Existenzen beeinflussen kann, weiß, dass das kein leeres Pathos ist.
Wer im steuerlichen Kosmos ein Zuhause sucht, landet schnell bei den Klassikern: Buchhaltung, Bilanz, Jahresabschluss, Steuerrecht von Einkommensteuer bis Körperschaftsteuer – und überall Papier, Papier, Papier. Doch das ist nur die eine, sichtbare Seite. Immer öfter hockt man – ja, wirklich – zwischen Mandanten mit sehr lebendigen Geschichten. Die verwitwete Rentnerin, nervös vor Steuerklassen. Der Friseurmeister, dem der Laden über den Kopf wächst, steuerlich wie strukturell. Die Ärztin, die den Sprung zur eigenen Praxis wagt und sich fragt: Was kostet mich das – steuerlich, menschlich, existenziell?
Neben einem ziemlich soliden Zahlenverständnis und – ich sage es ungern – beachtlicher Gesetzes-Lesekompetenz zählt deshalb vor allem eines: kommunikative Trennschärfe. Das heißt nicht, dass man Smalltalk-Profi sein muss – aber wer trocken-witzige Dialoge á la Loriot meidet, schafft manchmal keinen Zugang zur Lebenswirklichkeit der Mandanten. Ironischerweise lässt sich Steuerwissen leichter nachholen als echte Empathie im Beratungsgespräch. Und wer nach drei Tagen mit Elan alle Formblätter durchgeackert hat, wird merken: Das pralle Leben hält sich selten an sture Schemata.
Kommen wir zum heiklen Teil. Kein Bewerbungsgespräch ohne: „Was kann ich als Steuerfachkraft eigentlich verdienen?“ Und so ehrlich muss man sein: Die Gehaltsspanne könnte breiter kaum sein. Berufseinsteiger und Wechsler spüren das beim ersten Lohnzettel – vor allem, wenn sie nach dem Studium oder der Ausbildung in München, Hamburg oder Frankfurt durchstarten wollen, oder in der vertrauten schwäbischen Mittelstadt. Zwischen satten Metropolengehältern und regional eher bodenständigen Zahlen klafft eine Lücke, die nicht allein durch Lebenshaltungskosten erklärbar ist.
Für den/die klassische Steuerfachangestellte – Einstiegsgehalt zwischen 2.400 € und 3.200 € brutto? Möglich. In Ballungsräumen, Großkanzleien, nach Abschluss und je nach Vorqualifikation manchmal (betonung auf manchmal!) auch mehr. Auf dem Land? Da hilft gelegentlich ein Zweitjob, um ans Niveau der Großstadt heranzukommen – zumindest fällt das Pendeln unter „Berufserfahrung“. Mit weiterführenden Abschlüssen, etwa als Steuerfachwirt oder Steuerberaterin, sind zwar Gehälter zwischen 3.500 € und 7.000 € drin, die Spreizung bleibt aber enorm. Kurios bleibt: In manchen Familienbetrieben verdient der angeheiratete Onkel Chefbuchhalter mehr als die frischgebackene Steuerberaterin – bloße Anekdote? Nein, eher ein gesellschaftliches Relikt, das bis heute herumgeistert.
Eigentlich gilt im Steuerbereich: Wer weiterkommen will, findet viele Wege – sofern man den berühmten „langen Atem“ mitbringt. Vom/zur Steuerfachangestellten über Fachwirt:in, Bilanzbuchhalter:in bis zum/zur Steuerberater:in – der Aufstieg bleibt offen, auch für Quereinsteiger, die mit kaufmännischem Fundament auftrumpfen. Klingt alles linear, ist es aber nicht: Der Weg zum Steuerberaterexamen ist berüchtigt für seine Durchfallquote, dazu gibt's genug bürokratische Hürden auf dem Weg zur Selbstständigkeit. Wer sich trotzdem durchbeißt, kann in Kanzleien Karriere machen, Mandantenbeziehungen aufbauen, irgendwann sogar selbst Lehraufträge übernehmen oder in die Wirtschaft abtauchen – ein Wechsel, den viele unterschätzen. Gerade große Unternehmen suchen steuerliche Fachkräfte für (oft gar nicht so langweilige) Spezialfunktionen: von Steuerplanung über Compliance bis hin zur digitalen Prozessoptimierung. Klingt nach Elfenbeinturm, meint aber überraschend oft: glasklare Strategien, persönliche Verantwortung, keine sieben Tage Deadlines pro Woche.
Es ist das neue Zauberwort: Digitalisierung. Jede Branche schwingt sie wie ein Mantra, also auch die Steuerwelt. Wie viel KI und Automatisierung steckt inzwischen wirklich im Job? Kurze Antwort: Viel – und gleichzeitig erstaunlich wenig. Die großen Softwarehäuser liefern Schubkraft. Automatisierte Belegbuchung, cloudbasierte Systeme, Schnittstellen für Mandanten, die auf dem Smartphone Fotos von Quittungen einspielen. Klingt nach moderner Arbeitswelt, und mit etwas Glück erspart vieles davon den händischen Abgleich dieser Kleinbetragsbelege, die kein Mensch freiwillig tippen mag. Aber: Gerade in kleineren Kanzleien oder bei traditionsbewussten Steuerberatern (ich nenne keine Namen) sind 15 Jahre alte Excel-Listen und Papierakten immer noch keine Seltenheit. Nicht selten erzählt die Papierablage mehr über die Arbeitsmentalität als jede Hochglanzbroschüre.
Dennoch setzen sich digitale Lösungen langfristig durch. Auch der Gesetzgeber gibt Gas: Elektronische Steuererklärung, vorausgefüllte Formulare, Elster… der Innovationsdruck wächst. Wer als Einsteiger technikaffin ist, punktet damit bei der Bewerbung zunehmend mehr als mit dem auswendig gelernten § 33b EStG. Wobei: Wer den trotzdem fehlerfrei zitiert, beeindruckt immerhin alteingesessene Chefs. Am Ende gilt: Wer sich auf Veränderungen einlässt, lernt nie aus – und bleibt unersetzlich.
Bleibt noch die Sache mit dem Leben außerhalb der Arbeit. Steuerfachleute sind keine Maschinen – auch wenn das Außenbild manchmal anderes suggeriert. Klar gibt's saisonale Peaks: Prüfungen, Abschlüsse, Fristen – da wird auch mal durchgepowert, da hilft dann höchstens schwarzer Humor im Kollegenkreis. Bodenständig bleibt dagegen: Wer in der passenden Kanzlei landet (und etwas Glück hat), kann Beruf und Alltag durchaus aufeinander abstimmen – flexibles Arbeiten, Homeoffice (manchmal), Teilzeitmodelle, das existiert längst.
Mehr noch: Der gesellschaftliche Wandel schwappt langsam, aber stetig herein – Diversität, Nachhaltigkeit, neue Beratungsfelder. Mandant:innen werden heterogener, Beratungsbedarf individuell – und ja, es braucht ein Gespür für Trends jenseits des Steuerrechts, von E-Commerce bis Gemeinnützigkeit. Die Einsicht, dass es keine ewig starren Rollen mehr gibt, macht den Job interessanter. Und vielleicht, ganz vielleicht, auch menschlicher. Was mir manchmal fehlt, ist mehr offene Debatte über die Sinnfragen, die dieser Job wirklich stellt: Steuern sind, ob wir es wollen oder nicht, eine Sache, die Gesellschaft formt. Wer das ignoriert, hat den Kern des Berufs verfehlt – selbst, wenn er jede Abgabenordnung auswendig kann.
Das könnte Sie auch interessieren