Leiter Personalbuchhaltung / Head of Payroll (m/w/d)
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Leiter Lohn Gehaltsabrechnung Jobs und Stellenangebote
Es gibt Berufe, bei deren bloßer Erwähnung die Augen der Zuhörer entweder glasig werden oder neugierig aufleuchten. „Leiter Lohn Gehaltsabrechnung“ – klingt das nach Abenteuer? Wohl eher nach Papierkram und Zahlenfriedhöfen, werden manche denken. Ich halte kurz inne, schielte auf meine eigenen ersten Gehversuche in diesem Bereich zurück, und weiß: Wer so denkt, irrt sich. Die Leitung der Lohn- und Gehaltsabrechnung ist derart vielschichtig, dass sie an manchen Tagen sogar wie ein Balanceakt auf seifigen Steinen wirkt – bloß dass am Ende niemand ausrutschen darf. Schon gar nicht das Team. Und zur Not fragt man sich eben selbst, warum man ausgerechnet diesen Weg gewählt hat.
Sind wir ehrlich: Der vermeintlich trockene Kern der Tätigkeit – Lohn- und Gehaltsabrechnungen zu organisieren und zu prüfen – ist eigentlich erst das Fundament. Auf dem stapeln sich schnell weitere Stockwerke: arbeitsrechtliche Prüfung, Sozialversicherungsrecht, Steuerfragen, Schnittstellen zu IT und HR, Verhandlungsrunden mit der Geschäftsleitung, das Jonglieren mit Deadlines – und da ist noch nicht einmal die menschliche Komponente mitgezählt. Denn was viele unterschätzen: Wer sich als Leitungskraft in diesem Feld behaupten will, muss idealerweise nicht nur Zahlengenauigkeit und Rechtsgespür mitbringen, sondern auch Vertrauensperson, Übersetzerin zwischen den Welten und manchmal schlicht Seelentröster im Nebel undurchsichtiger Steuerabzüge sein. Klingt pathetisch? Stimmt aber.
Wer als Berufseinsteiger oder wechselwilliger Profi überlegt, sich auf diese Leitungsebene vorzuwagen, sollte sich ein paar unbequeme Fragen stellen: Bin ich bereit, Verantwortung für andere zu übernehmen, deren Fehler im Zweifel auf meinen Schreibtisch zurückfallen? Habe ich den Biss, mich in wechselnde Gesetzeslagen und IT-Landschaften hineinzugraben – ganz zu schweigen von Softwareumstellungen, die immer dann kommen, wenn man sie am wenigsten brauchen kann? In der Praxis zeigen sich die Spreu und der Weizen oft dort, wo Kommunikation wichtiger ist als Excel; wo man als Mensch präsent bleibt, auch wenn der Druck steigt. Das formale Rüstzeug? Meist ein Abschluss in Betriebswirtschaft, Steuern oder etwas artverwandtes, dazu Praxiserfahrung im Bereich der Entgeltabrechnung. Weiterbildung, etwa zum Payroll Specialist oder geprüften Personalfachkaufmann, hilft ungemein. Aber: Vieles lernt man ohnehin erst im Schleudergang.
Und ja, seien wir ehrlich – es geht um’s Geld. Mal um das der anderen, mal um das eigene. Starten wir mit dem eigenen Lohn: Wer als Leiter oder Leiterin der Lohn- und Gehaltsabrechnung einsteigt, kann sich tatsächlich auf ein attraktives Gehalt einstellen. In westdeutschen Großstädten, insbesondere in Industriebranchen oder bei Finanzdienstleistern, sind Jahresgehälter zwischen 60.000 € und 90.000 € keine Seltenheit – mit Luft nach oben, wenn die Verantwortung wächst. Im Mittelstand, in ländlicheren Regionen oder im Non-Profit-Bereich pendelt sich das Gehalt eher bei 50.000 € bis 65.000 € ein. Hinzu kommen Boni, Dienstwagen, gelegentlich Homeoffice-Optionen, manchmal (nicht immer!) flexible Arbeitszeiten. Aber – und das wird gern unterschätzt – der Markt ist in Bewegung. Digitalisierung, Outsourcing-Tendenzen und der Trend zu Cloud-Lösungen lassen klassische Lohnbuchhaltung schrumpfen, gleichzeitig steigt der Anspruch an Beratung und Software-Knowhow. Will sagen: Wer Job- oder Gehaltsverhandlungen sucht, sollte regionale Unterschiede unbedingt im Blick behalten. In München zahlt man besser, verlangt aber auch mehr Gelassenheit im Stau.
Wie steht's um die Entwicklungsmöglichkeiten? Einmal Leiter, immer Leiter? Nicht zwingend. Wer sich klug fortbildet – etwa in Richtung HR-Management, Steuerrecht oder Business Intelligence – kann sich im Unternehmen zum strategischen Partner entwickeln, später vielleicht ins Controlling, die Personalentwicklung oder gar in die Geschäftsleitung wechseln. Die Zeiten, in denen Personaler „nur Lohnzettel ausgedruckt“ haben, sind ohnehin vorbei. Unternehmen knüpfen ihre strategischen Weichenstellungen immer häufiger an belastbare Personalkennzahlen und die Fähigkeit, Veränderungen agil umzusetzen. Der Haken? Je digitaler das Umfeld, desto schneller der Wandel. Das lässt sich als Bedrohung begreifen – oder als Einladung, sich regelmäßig neu zu erfinden. Ich plädiere für letzteres. Berufseinsteiger, die IT-Affinität, Datenverständnis und Lust am lebenslangen Lernen mitbringen, haben jedenfalls einen handfesten Vorteil. Gibt schlimmere Prognosen.
Ganz ehrlich: Die Leitung der Lohn- und Gehaltsabrechnung ist kein glamouröser Showact. Vieles passiert im Verborgenen, manches wird nur dann sichtbar, wenn es schiefgeht. Es gibt Wochen, da hat man das Gefühl, ausschließlich hinterherzulaufen – aktuellen Gesetzesänderungen, dem eigenen Anspruch, den Reklamationen von Mitarbeitenden. Und doch: Für Menschen mit einer Neigung zu Lösungen – nicht nur zu Problemen – steckt in diesem Berufsbild eine erstaunliche Bandbreite. Flexibilität ist gefragt, Kommunikationsstärke, Nerven wie Drahtseile. Besonders spannend finde ich, wie der Gesellschaftswandel langsam aber sicher auch die Branche erreicht: Diversität in Teams, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, Homeoffice, agile Methoden. Klar, Luft nach oben gibt's immer. Aber während woanders noch Digitalisierungsängste geschürt werden, sucht man in dieser Rolle längst nach den besten Tools, die den Menschen das Leben erleichtern – und ihre Arbeitszeit, wenn möglich, nicht noch weiter strecken.
Manchmal frage ich mich, warum trotz klimpernder Gehaltszahlen und Jobvielfalt immer noch viele einen Bogen um diese Position machen. Ist es der Respekt vor der Verantwortung? Oder das Flair des Unsichtbaren? Wer Freude daran hat, komplexe Abläufe zu ordnen, im Team Präsenz zu zeigen und sich nicht scheut, auch mal für andere den Kopf hinzuhalten – der könnte hier genau richtig sein. Sicher, es braucht Wachsamkeit und Veränderungsbereitschaft. Aber es gibt Berufe, die werden unterschätzt, bis jemand sie auf eigene Faust ausprobiert. Vielleicht ist dieser einer davon.
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