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Investmentberater Jobs und Stellenangebote
Manchmal begegnet einem im Leben ein Berufsfeld, das irgendwie alles verspricht – Prestige, Einfluss, solides Gehalt, manchmal sogar ein bisschen Glanz. Bei Investmentberatern, die offiziell gern auch als Finanzberater für Vermögensanlagen oder schlicht Anlegerberater bezeichnet werden, scheint das jedenfalls so zu sein. Wer sich als Berufseinsteiger, Wechselwilliger oder Unentschlossener für diesen Bereich interessiert, muss allerdings mehr im Blick haben als protzige Hochglanzbroschüren. Oder ich bin einfach zu kritisch – das kann ja auch sein.
Wer denkt, der Arbeitsalltag eines Investmentberaters bestehe aus täglichen Treffen mit reichen Aktien-Legenden – falsch gedacht. Was wirklich den Großteil der Arbeit ausmacht? Die mühsame Gratwanderung zwischen Kundeninteresse und Unternehmenszielen. Beratungsgespräche, Risikoabschätzungen, Portfolioanalysen – und, nicht zu vergessen, die immer gleichen Anforderungen der Finanzmärkte. Viel Zahlensalat, hin und wieder ein Anflug von Kaffeesatz-Leserei. Es ist nicht unüblich, den Tag am Bildschirm zu verbringen, sich durch Research-Tools zu klicken und dann mit zwei Seiten Notizen in die nächste Videokonferenz zu wanken. Dazwischen: kurze Alltags-Eskapaden, sei es der Smalltalk im Großraumbüro oder der Versuch, Kunden digital so zu begeistern, als stünden sie gerade in Ihrem Büro. Ob das wirklich gelingt? Manchmal, zugegeben, eher nicht. Aber der Anspruch bleibt.
Fachliche Qualifikation ist eine Sache – aber ganz ehrlich, das Geheimrezept für einen erfolgreichen Investmentberater liegt selten im perfekten Uni-Abschluss. Ohne Grundlagenwissen, idealerweise im Bereich Finanzen, Banking, Wirtschaftswissenschaften oder Ähnlichem, steht man allerdings schnell auf verlorenem Posten. Zertifikate wie die ausgebildete Bankkaufmanns- oder Bankkauffrauausbildung, Wertpapierberater-Trainings oder gar höherwertige Abschlüsse wie CFA, sind nicht bloße Zierde im Lebenslauf, sondern mitunter zwingend notwendig. Es braucht aber mehr als Theorie: Psychologisches Fingerspitzengefühl, Beratungsstärke, eine Prise Selbstbewusstsein und manchmal auch ein wenig dickere Haut sind gefragt. Denn Kunden, die bei Kurseinbrüchen die Nerven verlieren, sind genauso Teil des Berufsbildes wie die ambitionierten Privatanleger mit der Börsenschnüffelnase.
Na klar, das liebe Geld gehört zum Jobprofil. Für viele ist das sogar der Hauptanreiz, sich überhaupt mit dem Beruf zu beschäftigen. Aber wie sieht die Realität aus? Investmentberater-Einstiegsgehälter schwanken teils massiv – zwischen Regionen, Arbeitgeberprofilen und Spezialisierungsgrad. In traditionsreichen Bankhäusern in Frankfurt oder München kann der Berufseinstieg durchaus einen attraktiven Fixlohn plus Provisionen bieten. Kleinere Institute in ländlichen Regionen, aber auch unabhängige Vermögensberater, zahlen oft niedriger – es sei denn, man bringt selbst Topkunden mit und kann beim Verhandlungspoker überzeugen. Typisch ist ein Mix aus Grundgehalt und leistungsorientierten Bestandteilen. Fairerweise: Wer ein rein fixes Gehalt sucht oder auf absolute Planungssicherheit Wert legt, wird auf Dauer unglücklich. Was viele nicht sehen: Mit wachsendem Kundenstamm und Erfahrung steigen zwar die Verdienstaussichten, aber der Druck zieht oft mit nach. Bleibt die oft zitierte Frage: Wie viel ist genug? Und will ich mein Einkommen wirklich an die Zigzag-Kurse der Märkte koppeln? Angekommen in der Realität.
Wer sich heute bewirbt, hat oft mit einem dichten Netz an Anforderungen zu kämpfen. Berufseinsteiger fragen sich manchmal, ob diverse Lizenzen und Zusatzausbildungen wirklich Pflicht sind – oder doch nur Feigenblätter, die das Bewerberfeld aussortieren helfen. Fakt ist: Ohne bestimmte regulatorische Mindestqualifikationen, etwa der Nachweis über spezielle Weiterbildungen im Wertpapiervertrieb oder Kenntnisse in nachhaltiger Geldanlage (Stichwort ESG), bleibt die Tür oft geschlossen. Spannend aber: Gerade Quereinsteigende mit verkäuferischem Talent oder digitaler Affinität haben erstaunlich realistische Chancen, sofern sie den Mut haben, sich „aufs Glatteis“ zu wagen – und bereit sind, anfangs auch mal zu scheitern. Wer aus anderen beratungsintensiven Berufsfeldern wechselt, bringt häufig sogar einen wertvollen Außenseiterblick mit. Und Vielfalt im Team ist heute gewollter als je zuvor, auch wenn das in mancher Stellenanzeige noch altbacken klingt.
Neue Zeiten, neue Fallstricke. Die digitale Transformation krempelt den Investmentbereich kräftig um – nicht immer sanft. Virtuelle Beratungstools, Robo-Advisor, Online-Portfolios: Wer technisch abgehängt ist, wird zum Berater-Dinosaurier. Gleichzeitig schlussfolgern viele Kunden, dass sie alles selbst per App analysieren können. Wozu also den Berater? Tja – hier zeigt sich die Kehrseite: Persönlicher Kontakt, fassbares Vertrauen in turbulenten Zeiten und individuelle Einschätzungen lassen sich nicht komplett digitalisieren. Und da schließt sich der Kreis zum Anfang: Der Investmentberater bleibt trotz aller Algorithmen ein Beruf der menschlichen Zwischentöne. Was viele unterschätzen: Hinter jedem erfolgreichen Beratungsgespräch steckt nicht nur Fachwissen, sondern echte Beziehungsarbeit. Zwischen akkurater Excel-Tabelle und Bauchgefühl. Zwischen Grauzone und Klartext. Manchmal fragt man sich: Ist das Beruf oder Berufung? Vielleicht beides, manchmal keins von beidem – aber langweilig ist es jedenfalls nie.
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