Buchhalter / Fachkraft Finanz- und Rechnungswesen (m/w/d) im Gesundheitswesen
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Wer sich für einen Einstieg ins Rechnungswesen entscheidet – sei es direkt nach der Ausbildung, im zweiten Bildungsweg oder als bewusster Wechsel aus einem anderen Berufsfeld – gerät in eine Welt voller Zahlen, Regeln und, das sollte man nicht unterschätzen, jeder Menge Zwischenmenschlichkeit. „Nur Belege stempeln und Zahlen abtippen?“ Wer das glaubt, unterschätzt gewaltig, wie viel Kommunikation, Flexibilität und ab und an auch Nervenstärke zu diesem Beruf gehören. Jedenfalls habe ich es so erlebt – und ehrlich gesagt, das hat mich überrascht.
Die Klischees locken: Wer Ordnung mag, kommt hier auf seine Kosten! Aber es ist eben nicht „nur“ Ordnung, sondern ein ständiges Jonglieren: Umsatzsteuervoranmeldungen im Nacken, das Monatsende mit Schweißausbrüchen bei der OP-Liste (für Ungeweihte: Offene Posten), Rückfragen aus dem Vertrieb, das ewige Rätselraten beim „Was ist das jetzt wieder für eine Buchung?“ – und dann noch die Bastrunde mit dem Chef, warum ein Beleg fehlt. Routine? Ja, und wieder nein. Kaum ein Tag ist wie der andere, auch wenn es immer wieder ums Buchen, Prüfen, Abstimmen geht.
Ohne Basisqualifikation geht es nicht: Wer sich in diesem Feld behaupten will, muss mit Zahlen, Gesetzen und Strukturen umzugehen wissen. Klingt trocken? Ist es manchmal. Aber: Das Rechnungswesen ist ein Herzstück praktisch jedes Unternehmens – und mit dem Herz spielt man bekanntlich nicht leichtfertig. Feingefühl für Genauigkeit, Sorgfalt, ein Mindestmaß an Stressresistenz. Was viele unterschätzen: Das kommunikative Talent, das dazugehört. Kaum ein Geschäftsjahr vergeht ohne neue Rücksprache mit der Steuerberatung, ohne Diskussion zwischen Einkauf und Buchhaltung, ohne knifflige Abstimmung mit den Kollegen aus der IT, die übrigens maßgeblich das Tempo, in dem sich alles verändert, anziehen.
Technologische Sprünge passieren nicht auf Zuruf, aber sie passieren. Die Digitalisierung stellt gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen das Berufsbild kräftig auf den Kopf. Wer sein Leben – und das ist durchaus wörtlich gemeint – gern mit Papierstapeln verbringt, wird mittelfristig Frust erleben. Digitales Arbeiten, neue Softwaresysteme, ständige Updates – manchmal habe ich den Eindruck, dass wir eigentlich mehr Testernaturen sind als trockene Buchhalter. Was bleibt? Der Mensch, der mitdenken, nachhaken, vermitteln und manchmal auch schlicht Ordnung schaffen muss, wo der Algorithmus noch kapituliert.
Hand aufs Herz, es geht nicht nur um Berufung. Das Gehalt als Fachkraft im Rechnungswesen ist – so meine Erfahrung und die vieler Kolleginnen und Kollegen – durchwachsen: Es gibt Spielraum. Wer in Süddeutschland oder Ballungszentren einsteigt, oft im Mittelstand oder bei Konzernniederlassungen, kann mit einem soliden Bruttogehalt von – sagen wir – 2.800 € bis 3.200 € rechnen. Einstiegsgehälter im Osten, bei kleinen Betrieben, liegen manchmal spürbar darunter. Das zieht sich wie ein roter Faden durch den Arbeitsmarkt: Region, Branche, persönliche Qualifikationen, sogar die Größe des Unternehmens machen sich auf dem Lohnzettel bemerkbar.
Mit Erfahrung, Zusatzqualifikationen und Spezialisierungen – etwa in Richtung Jahresabschluss, Steuerrecht oder Controlling – kommt Bewegung in die Gehaltstabelle. Aber der ganz große Sprung nach oben, der bleibt oft aus, solange man auf der Sachbearbeiterebene verharrt. Wer will, kann immer noch aufsatteln: Bilanzbuchhalter, Fachwirt, Studium. Klingt nach viel Mühe? Ist es auch. Rentiert sich aber – zumindest für viele, die mehr Verantwortung, Gestaltungsspielraum oder schlicht ein besser gefülltes Konto anstreben.
Im Moment, so scheint es, sind Fachkräfte im Rechnungswesen überall gesucht – zumindest, wenn man dem Jammern der Unternehmen glauben darf. Fachkräftemangel hier, Recruiting-Bemühungen da. Die Realität: Wer flexibel ist, sich auf neue Software einlässt und kommunikativ auftritt, wird meistens eine Stelle finden. Aber: Im ländlichen Raum kann es eng werden, vor allem bei spezialisierten Aufgaben oder wenn die eigene Mobilität eingeschränkt ist. Was dagegen für viele reizvoll ist: Das Berufsfeld ist krisenfest. Wirtschaftliche Flauten? Irgendwo werden immer Rechnungen geschrieben und Bilanzen geprüft.
Aber: Die vermeintlich sichere Bank hat ihre Tücken. Arbeitsverdichtung, wachsende Doku-Pflichten, die ständige Verfügbarkeit („Könnten Sie bitte doch noch mal eben ...?“) – das kann richtig schlauchen, gerade wenn ein Unternehmen auf Digitalisierung setzt, aber die Prozesse noch nicht rund laufen. Mein persönlicher Tipp nach einigen Jahren im Haifischbecken: Offen bleiben, sich umhören, Kontakte pflegen. Wer sich nicht zieren lässt, auch mal die Komfortzone zu verlassen, bleibt gefragt – und findet im Zweifel auch dann noch einen Job, wenn der Arbeitsmarkt mal wieder Schiffbruch erleidet.
Die gute Nachricht: Wer sich entwickeln will, hat viele Wege. Von der klassischen Aufstiegsfortbildung – Bilanzbuchhalter, Fachwirt, Steuerfachangestellter – über branchenspezifische Kurse bis hin zu Digital-Schulungen für Buchhaltungsprogramme und ERP-Systeme. Wer statt Karriereleiter lieber Work-Life-Balance wählt, findet im Rechnungswesen durchaus Chancen: Teilzeitmodelle, Homeoffice (Ja, es geht – wenn das Unternehmen nicht noch im Faxzeitalter feststeckt) und flexible Arbeitszeiten. Aber: Unternehmen sind unterschiedlich. Im Mittelstand oder bei kleinen Familienbetrieben, so mein Eindruck, ist der Drang zu Innovation und Flexibilität nicht immer ausgeprägt. Manchmal muss man um Freiräume kämpfen, manchmal reicht ein ehrliches Gespräch.
Und noch ein Gedanke zum Abschluss (obwohl, Schluss machen will ich gar nicht): Wer ins Rechnungswesen geht, bekommt keinen Spaziergang, aber auch keine Dunkelkammer. Es ist ein Berufsfeld, in dem Genauigkeit zählt, Technik alles verändert, Menschen eine Rolle spielen – und die eigene Entwicklung letztlich davon abhängt, worauf man sich selbst einlässt. Jeder Kontenabschluss ist auch ein kleines Neuanfangen. Manchmal jedenfalls.
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