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Controlling Fachwirt Jobs und Stellenangebote
Wer im Arbeitsmarkt einen Blick hinter die Kulissen wagt, landet früher oder später bei einer Berufsgruppe, auf die erstaunlich viele Unternehmen schwören – dem Controlling. Ein Wort, das nach Perfektion klingt, irgendwo zwischen gläserner Buchhaltung und Zukunftsstrategie. Die Wahrheit? Wer als Controlling Fachwirt:in einsteigt, bekommt schnell zu spüren: Hier ist kein Platz für Schönwetterrechnungen oder Halbherzigkeiten. Man muss schon mit beidem leben: mit der Präzision und dem grauen Alltag, mit Excel-Landschaften, Präsentationsmarathons – aber eben auch mit überraschend viel Gestaltungsmacht.
Mein erster Gedanke, als ich mich damals für den Weg ins Controlling entschieden habe? Ganz ehrlich: „Das wird ordentlich trocken. Aber endlich mal den Überblick haben über das gesamte Unternehmen.“ Ein Trugschluss ist das nicht. Wer heute als Controlling Fachwirt:in startet, kommt selten durch den Tag, ohne mindestens drei Zahlenkolonnen zu jonglieren, zwischendrin ein Meeting zu moderieren und – kleiner Tipp – immer einen Plan B in der Tasche zu haben. Man ist das Nadelöhr zwischen Geschäftsleitung, Finanzen, Produktion und manchmal auch dem eigenen Zweifel: Hat diese Budgetplanung überhaupt Bestand? Wie ehrlich darf ich die Wahrheit verkaufen?
Denn was viele unterschätzen: Controlling hat weniger mit „nur rechnen“ zu tun als mit echter Kommunikation. Da sitzen Menschen, die erwarten, dass man verdaulich präsentiert, was unter der Oberfläche brodelt. Wer Risiken verschleiert oder Chancen überreißt, schneidet sich langfristig ins eigene Fleisch. Ich habe irgendwann gelernt, dass die besten Controller:innen nicht nur Bilanzen, sondern auch Stimmungen lesen können. Und wenn mal wieder eine Abteilung mit fragwürdigem Kostenaufwuchs auf der Matte steht – ruhig bleiben, tief durchatmen, professionell bleiben. Klingt lapidar, ist aber Gold wert.
Es ist ja so: Die fachlichen Anforderungen sind bekannt. Zahlenaffinität, analytisches Denken, Abschluss in der Tasche – das ist Standard. Aber reicht das? Nein, natürlich nicht. Die Musik spielt längst woanders. Die Digitalisierung fordert, dass man schnell neue Tools aufschnappt: SAP-Module, BI-Software, Data Analytics. Wer da meint, sein Wissen von vor fünf Jahren reiche aus, erlebt spätestens beim nächsten Systemupdate ein böses Erwachen. Und das gilt nicht nur für große Unternehmen – auch der Mittelstand digitalisiert aggressiv nach.
Zunehmend gefragt: pragmatischer Umgang mit Unsicherheit. Prognosen sind heute schnell Makulatur, die eigenen Reports am Vormittag noch hochgelobt, am Nachmittag schon veraltet, weil der Vorstand auf neue Prioritäten schwenkt (warum auch immer – wahrscheinlich weil es im Podcast hieß, Agilität sei das neue Zauberwort). Persönliche Skills? Kommunikationsstärke, stoische Gelassenheit, die Fähigkeit, Widersprüche auszuhalten. Manchmal muss man die eigene Empfehlung gegen Widerstand verteidigen. Oder, für die Ehrlichen, zurückrudern. Stressresistenz ist kein Modewort, sondern Tatsache. Und ein Sinn für Humor schadet auch nicht.
Jetzt zum berüchtigten Thema Geld. Und ja, ich weiß, Gehaltsangaben im Controlling sind ein bisschen wie Durchschnittstemperaturen im April: Irgendwie stimmen sie, irgendwie auch nicht. Zum Einstieg lässt sich (je nach Region, Branche und Unternehmensgröße) mit einem Gehalt zwischen 38.000 € und knapp über 50.000 € rechnen. Wer aus München kommt, lacht vielleicht müde – in strukturschwächeren Regionen reicht das für mehr als nur Miete. Schnell merkt man: Nicht unbedingt die Arbeit, sondern die Branche entscheidet. Industrie zahlt meist besser als der Dienstleistungssektor, große Konzerne mehr als wendige Mittelständler – wobei Letztere oft mit Eigenverantwortung punkten.
Mit ein paar Jahren Erfahrung, einem Händchen für digitale Tools und vielleicht einem Zertifikat obendrauf lässt sich durchaus nach oben nachjustieren. 60.000 €? Möglich, nach fünf bis sieben Jahren und gegebenenfalls mit Personalverantwortung. Noch mehr, wenn’s ins Projektcontrolling oder in die Leitungsebene geht. Aber – und das ist die Krux – die Bandbreite ist enorm. Wer Flexibilität in der Wahl des Arbeitgebers mitbringt, profitiert schneller. Berlin, Köln oder Frankfurt bieten andere Möglichkeiten als Bautzen oder Hof. Manchmal ist es weniger das Gehalt selbst, das zählt, als die Mischung aus Benefits, Weiterbildung und – unterschätzter Faktor – Atmosphäre im Team. Geld allein macht selten glücklich, es beruhigt aber erheblich beim Blick auf die Nebenkostenabrechnung.
„Welche Aufstiegsmöglichkeiten habe ich?“ – diese Frage höre ich ständig. Was viele nicht wissen: Der Sprung vom/zur Sachbearbeiter:in zum/zur Controller:in ist nur der Anfang. Projektcontrolling, Vertriebscontrolling, sogar internationale Einsätze sind drin. Und manchmal geht’s gar nicht mehr so linear weiter, sondern im Zickzack – mal Richtung Digitalisierung, mal ins Prozessmanagement, mal in strategische Beratung. Na klar, Weiterbildung ist Pflicht – sei es in Richtung IFRS, Data Analytics oder Change Management. Agiles Arbeiten, Moderation von Workshops oder Präsentationstechniken sind übrigens nicht weniger gefragt.
Was ich jungen Kolleg:innen aber immer sage: Nicht den Fehler machen und glauben, Abschluss und Titel reichen für Dauerkarriere. Unternehmen suchen heute Typen, die flexibel mit Unsicherheiten umgehen, Wandel als Lernchance begreifen und – jetzt wird’s unbequem – auch mal für ihre Zahlenkritik einstehen. Die Wechselbereitschaft ist übrigens hoch – die wenigsten bleiben Jahrzehnte im gleichen Unternehmen. Der Arbeitsmarkt nimmt’s sportlich: Controlling Spezialist:innen sind gefragt, aber man muss sich aus der Komfortzone bewegen.
Bleiben wir realistisch: Der Fachkräftemangel macht sich bemerkbar, aber niemand wird mit offenen Armen empfangen, bloß weil irgendwo „Controller:in“ im Lebenslauf steht. Vielmehr steht das Berufsbild unter Druck: Themen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung, globale Risiken rücken in den Vordergrund. Wer als Controlling Fachwirt:in heute einsteigt, muss sich an einen Alltag voller Beweglichkeit gewöhnen. Was gestern noch feste Kennzahl war, ist morgen schon Auslaufmodell. Vielleicht ein Nachteil? Nicht unbedingt – manchmal liegt gerade darin die Würze und die Chance, neue Wege zu probieren, sich immer wieder selbst zu erfinden.
Vereinbarkeit von Job und Privatleben? Tja, Homeoffice ist vielerorts möglich, die Kontrolle über die eigene Work-Life-Balance aber bleibt oft eine Frage der eigenen Verhandlungsstärke. Deadlines, Monatsabschlüsse, Quartalsstress – das alles gibt’s auch 2024 noch. Aber ich sehe immer mehr Unternehmen, die flexible Arbeitsmodelle anbieten. Manchmal reicht ein mutiges Nachfragen, manchmal hilft nur Geduld und diplomatisches Geschick.
Fazit? Es gibt keinen perfekten Lebenslauf, keine Musterkarriere. Wer im Controlling ankommt – sei es frisch von der Weiterbildung, aus beruflicher Umorientierung oder mit ersten Jahren Erfahrung – sollte sich darüber im Klaren sein: Es gibt keinen Stillstand. Hinter jeder Zahl stecken Geschichten, Risiken und manchmal Lebensentscheidungen. Controller:innen sind nicht die Verwalter der Vergangenheit, sondern die Taktgeber:innen der Zukunft. Wer das verstanden hat, wird im Arbeitsalltag nicht nur überleben – sondern vielleicht sogar Spaß an der Unberechenbarkeit finden.
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