Beteiligungscontroller (m/w/d) International
Physik Instrumente (PI) SE & Co. KGKarlsruhe
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Kurtz Holding GmbH & Co. Beteiligungs KGKreuzwertheim
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Beteiligungscontroller Jobs und Stellenangebote
Wer nach einer nüchternen Zahlenwelt sucht, wo sich alles fein säuberlich kalkulieren lässt, der wird im Beteiligungscontrolling schnell eines Besseren belehrt. Wer allerdings Freude daran hat, sich zwischen PowerPoint-Krimis aus Rumänien, Zoom-Konferenzen mit italienischem Temperament und dem scheinbar ewigen Ringen um das „Was sagt die Tochtergesellschaft dazu?“ zu bewegen, kommt hier auf seine Kosten – oder in den Grenzbereich zur Verzweiflung. So oder so: In den letzten Jahren hat sich der Beruf des Beteiligungscontrollers zu einer Art doppeltem Drahtseilakt entwickelt, der mit klassischer Finanzbuchhaltung oft nur noch am Rande zu tun hat. Das habe ich am eigenen Leib und in Gesprächen mit Kollegen immer wieder erlebt.
Ein klassischer Bürojob also? Weit gefehlt. Das Rollenprofil eines Beteiligungscontrollers gleicht eher einer Mischung aus Analyst, Dolmetscher, Kommunikationsprofi und diplomatischer Sondermission. Klar, die monatlichen Reports, Konsolidierungen, Abweichungsanalysen – die gehören dazu wie das berühmte Salz in der Suppe. Aber dann wird’s spannend: Beteiligungen, egal ob national oder international, ticken nie ganz gleich. Man jongliert mit Kennzahlen, gleicht Ziele zwischen Zentrale und Tochterunternehmen ab, vermittelt zwischen Kulturen, und oft genug geht es schlicht ums Zuhören – um zu erkennen, warum das eine Projekt ins Stocken gerät, das andere hingegen plötzlich einen Lauf bekommt. Ich finde, darauf bereitet einen kein Controlling-Lehrbuch so richtig vor.
Eigenlob stinkt, heißt es. Aber wer ernsthaft glaubt, Beteiligungscontrolling sei eine reine Excel-Disziplin, der unterschätzt die Soft Skills gewaltig. Klar wird meist ein wirtschaftswissenschaftlicher Studienabschluss und solide Erfahrung im Rechnungswesen erwartet. Aber fachliche Kompetenz ist nur die Eintrittskarte – wirklich relevant werden Gewandtheit im Umgang mit Menschen, interkulturelle Sensibilität, verhandlungssichere Englischkenntnisse (manchmal auch Rumänisch, Italienisch, Bayerisch …), und vor allem: Stressresistenz, gerade, wenn Termine und Management-Erwartungen sich gnadenlos überholen. Noch ein Tipp für Einsteiger: Wer Zahlen nicht überzeugen lässt, muss sie erklären können. Und zwar so, dass auch ein gestresster Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft nach dem dritten Cappuccino noch zuhört. Das ist Kunst, kein Handwerk.
Das Thema Geld – im Controlling eine Frage, die offiziell selten laut gestellt wird, aber jeden betrifft. Wie sieht es realistisch aus? Die Bandbreite bei Beteiligungscontrollern bleibt erstaunlich groß. Im Süden und Südwesten Deutschlands, vor allem in Industrie-Clustern, locken oft Gehälter, bei denen anderen die Ohren klingeln – schnell 60.000 € und mehr zum Einstieg, je nach Branche, Größe der Holding und eigenem Verhandlungsgeschick. Der Osten der Republik? Naja, man sollte keine Wunder erwarten, auch wenn sich die Lücke langsam schließt. Rückblickend wage ich zu behaupten: Wer offen für Umzüge ist und sich nicht auf seinen Wunschstandort versteift, wird belohnt. Und dennoch – der Unterschied zwischen Mittelstand und DAX-Konzern bleibt bis heute, vermutlich sogar dauerhaft. Wer allerdings mit 45 noch in dieselben Gehaltsstrukturen wie mit 30 festhängt, hat das Thema Weiterbildung oder Netzwerk unterschätzt.
Was viele unterschätzen: Beteiligungscontroller sind selten Massenware, die entsprechenden Positionen oft hart umkämpft. Einerseits gibt es einen spürbaren Bedarf, getrieben durch die Internationalisierung und das ständige Ringen um Reportingtransparenz. Fluch und Segen zugleich – denn die Anforderungen werden ständig diffiziler. Wer frisch einsteigt oder wechseln will, muss mit unterschiedlichen Software-Systemen (SAP, Hyperion, HFM ...), Berichtswesen, IFRS-Krams und digitalen Plattformen jonglieren. Wohin sich alles entwickelt? Die Bedeutung von Data Analytics, Automatisierung und digitalen Dashboards wächst rasant – und damit der Druck, sich fortwährend weiterzubilden. Ich hatte angesichts bulliger Schlagworte wie „Robotic Process Automation“ oder „Künstliche Intelligenz im Konzern-Reporting“ mehr als einmal das Gefühl, dass Altgediente wie auch Newcomer gefühlt wieder bei Null anfangen müssen.
Und jetzt einmal Tacheles: Work-Life-Balance ist im Beteiligungscontrolling ein dehnbarer Begriff. Monatsabschluss, Audits aus der Zentrale, Telefonate bis in die Abendstunden mit Übersee – das gehört dazu. Aber, und das nehme ich deutlich wahr: Der Wind dreht sich langsam. Homeoffice, flexible Modelle, neue Management-Kulturen. Sie geben Rückhalt, sorgen für frischen Wind – zumindest, wenn man die richtige Nische findet und keine Lust auf den 24/7-Verfügbarkeitszirkus hat. Aber: Wer den Kick liebt, in Sondersituationen über sich hinauszuwachsen, findet hier sein Spielfeld. Persönlich überblicke ich auf fünf Jahre zurück, die turbulent, aber lehrreich waren. Mein Fazit? Beteiligungscontrolling ist nichts für Routinefans, wohl aber für alle, die Wandel als Chance begreifen – und bereit sind, gelegentlich ans Limit zu gehen, um dann mit überraschenden Aha-Momenten belohnt zu werden. Und genau das macht den Reiz aus. Zumindest in meinen Augen.
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