Fachbereichsleiter (m/w/d) Finanz -und Lohnbuchhaltung | für Augsburg
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Bereichsleiter Finanz Jobs und Stellenangebote
Fangen wir nicht mit Glanz und Gloria an. Wer glaubt, die Steuerfachangestellten und Bilanzbuchhalter legen quasi eine Punktlandung zum Bereichsleiter Finanz hin, über den wird das Berufsleben vermutlich hinwegrollen wie eine gut geölte Excel-Tabelle über Tippfehler. Der Alltag hier hat vieles, nur selten Routine: Mal jongliert man mit Budgets und Forecasts, dann setzt man sich ins Meeting mit der Geschäftsführung – und plötzlich brennt irgendwo ein operativer Buschbrand in einer Tochtergesellschaft. Ach ja, und dazwischen ruft das Controlling, der CFO will „über alles und jetzt“ sprechen, und ein Windhauch von Compliance weht durch die Flure – aka: Es gibt ein neues Rundschreiben. Wer den Berufseinstieg oder einen Wechsel anstrebt, fragt sich womöglich: Muss man dafür eine gewisse Neigung zum Feingeistigen UND Belastbaren mitbringen? Kurze Antwort: Absolut.
Keine Frage, Zahlen sind das Handwerkszeug. Aber: Wer bloß darin aufgeht, jede Abweichung auf den Cent auseinanderzunehmen, wird auf Dauer an den Anforderungen einer Leitungsposition zerschellen. Hier spielt die Musik längst woanders. Digitalisierung? Sie schreitet nicht, sie rennt. Kaum hat man das Reporting automatisiert, quengelt der Vorstand nach Echtzeit-Dashboards, und irgendwo schleicht sich schon das nächste KI-Tool ein. Wer weiter in alten Prozessen schwelgt („Hat doch immer so funktioniert...“), stiftet Misstrauen. Notwendig sind Offenheit und Überblick: Die eine Seite will Risiken im Griff, die andere fordert Gestaltung. Als Bereichsleiter Finanz dirigiert man ein durchaus lautes Orchester – bestehend aus Zahlen, Systemen und ziemlich unterschiedlichen Charakteren. Fakt: Technisches Verständnis kann nicht schaden. Wer dabei die Menschen vergisst, bleibt schnell Einzelkämpfer, und das passt selten zum Leitungsbild, das gefordert wird.
Viele stellen sich die Frage: Wie kommt man da eigentlich hin? So viel sei verraten – der Karrierepfad ist weniger Pipeline, mehr Pilgerweg. Neben dem klassischen BWL-Studium finden sich zunehmend Quereinsteiger mit Hintergrund in Wirtschaftsinformatik oder Wirtschaftsrecht. Was zählt, ist weniger ein Stapel Zeugnisse als vielmehr die Fähigkeit, aus Fakten tragfähige Geschichten zu weben. Ich habe es oft erlebt – eine exakte Monatsabschlussanalyse ist schön und gut, aber die Antwort auf „Was bedeuten die Zahlen, und wie führen sie uns weiter?“ macht den Unterschied. Und beim Bewerben? Reine Papierlagen sind selten überzeugend. Persönliche Auftritte, Verständnis für unternehmerische Zusammenhänge und – unerbittlich wichtig – die Fähigkeit, auch im Kreuzfeuer noch Humor und Übersicht zu behalten, das sind, was viele Personaler suchen. Ob kleinere Mittelständler, regionale Champions oder börsennotierte Konzerne: Am Ende überzeugt meist, wer den Spagat aus analytischer Tiefe und operativer Gelassenheit schafft.
Jetzt mal zu dem Teil, der nicht in den Hochglanzbroschüren steht: Geld. Bereichsleiter im Finanzbereich stehen durchaus komfortabel da, wenn alles zusammenkommt. Große Spanne: Während man im schwäbischen Mittelstand vielleicht bei 80.000 € brutto startet (mal hoch, mal runter, je nach Branche), sind dreistellige Summen in internationalen Konzernen an der Tagesordnung. Aber: Das dicke Gehaltspaket gibt’s selten ohne Bauchschmerzen. Wer die Blickrichtung nur aufs Salär nagelt, wird früher oder später auflaufen. Wachsende Unternehmen, Spezialbranchen wie Pharma oder Tech, oder auch Regionen mit Fokus auf internationale Relevanz – dort sind die Chancen auf kräftige Sprünge nach oben realistisch. Und dennoch: Mitgehangen, mitgefangen. Hohe Verantwortung bedeutet auch, die eine oder andere schlaflose Nacht zu akzeptieren.
Karrieresprung oder Selbstausbeutung? Die Fähigkeiten, die gefragt sind, reichen längst über schnöde Zahlenzaubereien hinaus. Change-Management, Projektsteuerung, empathische Führung – das wiegt heute oft schwerer als das x-te Reporting-Tool. Weiterbildungen? Pflicht. Mal ehrlich, wer stagniert, verliert. Das betrifft nicht nur die technologische Seite; auch die Soft Skills wie Krisenkommunikation oder clevere Konfliktlösung werden (endlich!) wertgeschätzt. Doch, und das ist der große Haken, die Grenzen zum Burn-Out verlaufen unscharf. Teilweise fordern Dienstreisen, Sonderschichten (zur Monatsmitte, zum Quartalsende, zum Jahresabschluss ... es hört nie wirklich auf) und ein ständiges „On fire“-Gefühl gnadenlos ihren Tribut. Flexible Modelle, mobiles Arbeiten, ein Chef, der auch mal die Zügel locker lässt – das gibt’s, aber noch zu selten. Da lohnt der Blick aufs Unternehmen wie eine Gesundheitsprüfung: Wie lebt die Organisation das, was sie predigt?
Ob es einen Mangel an Finanzbereichsleitern gibt? Kommt drauf an. In der Großstadt lockt die Konkurrenz, auf dem Land sucht so mancher Betrieb vergeblich nach dem Alleskönner samt Digitalbrille. Die Branche verändert sich: Nachhaltigkeit, Diversity und der lästige Zwang, über den Tellerrand hinauszuschauen, tauchen immer öfter im Anforderungsprofil auf. Wer „nur Finanzen kann“, ist bald ein Auslaufmodell. Persönlich habe ich erlebt, wie Kandidaten an vermeintlich weichen Skills scheiterten, während der mit dem Quereinstieg (und auffallend viel Neugier) die Nase vorn hatte. Ein bisschen Selbstzweifel bleibt immer: „Werde ich allen Erwartungen gerecht?“ – Die ehrliche Antwort? Nie allen, und das ist okay. Wer dennoch davon träumt, die Finanz-Gegenwart mitzugestalten, sollte lernen, auch mit Unplanbarem zu leben – und ab und an den Rotstift nicht nur bei Zahlen, sondern auch bei den eigenen Ansprüchen anzusetzen. Paradox? Vielleicht. Echt? Absolut.
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