Senior Manager Aufsichtsrecht / Meldewesen im Bereich Finanzen (m/w/d)
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Montagmorgen, 8:30 Uhr, irgendwo zwischen Aktenstapeln, dampfender Kaffeetasse und trubeligen Kollegen. Wer da jetzt seinen Weg ins Recht- oder Finanzteam einer mittelständischen Kanzlei oder Bank einschlägt, lernt schnell: Der Alltag in diesem Berufsfeld wird oft unterschätzt. Wer meint, hier regiere nur die blasse Theorie, der war nie in einer echten Mandantenbesprechung, niemals in einem Bilanzgespräch, nie unter Zeitdruck, wenn das fiskalische Quartalsende naht und ein Gesetzesupdate wie ein Damoklesschwert im Raum hängt.
Trotz aller Digitalisierung – die gibt es, aber darüber später – dreht sich das tägliche Geschäft noch immer um Menschen. Um ihre Vermögen, Ängste, Streitigkeiten, Lebensentwürfe. Mal kommt die Seniorin, mit der Sorge um ihr Testament. Mal der verzweifelte Gründer, der in einem Dschungel von Verordnungen nach dem rettenden Ausweg sucht. Ganz ehrlich? Manchmal frage ich mich, ob wir Berater, Analytiker, Juristen und Wirtschaftler nicht am Ende doch mehr Zuhörer als Zahlenmeister sind. (Oder habe nur ich das Gefühl?) Fakt ist aber, dass keine Akte einer anderen gleicht – was durchaus herausfordert. Und erschöpft. Spannend bleibt es trotzdem – oder gerade deshalb?
Entscheidet man sich, beispielsweise nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften oder des Rechts, für dieses Feld, geht es um mehr als hübsche Zeugnisse. Selbstverständlich: Ohne fundiertes Fachwissen – sei es im Vertragsrecht, Steuerrecht, im Controlling oder im Risiko-Management – wird niemand auf Dauer glücklich. Aber es gibt da diese andere Ebene: kommunikative Wendigkeit, analytisches Denken, ein gewisses „Standing“ in der Gesprächsführung. Wer nur Paragrafen abspult oder Tabellen liest, wird sich wundern, wie sehr das Tagesgeschäft von Grautönen lebt.
Was unterschätzt wird: Seit ein paar Jahren tauchen neue Profile auf. „Legal Tech“-Spezialisten etwa, die Software mit Paragrafen versöhnen. Oder Experten für Nachhaltigkeits-Compliance – sehr gefragt, oft quer eingestiegen, manchmal sogar aus ganz anderen Disziplinen. Wer hier bereit ist, sich permanent in neue Themen einzuarbeiten, hat Chancen. Stillstand? Gilt als Schwäche.
Nun zu einer Frage, die meisten bewegt – Gehalt! Viel zu oft kursieren da Legenden (und Enttäuschungen). Fakt ist: Wer spektakuläre Einstiegsgehälter im Kopf hat, ist meist im Großkanzlei- oder Investmentbanking-Milieu unterwegs. Im Normalfall – also jenseits von Frankfurt oder München, abseits der riesigen Kanzleihochhäuser – kann das Einstiegsgehalt ziemlich schwanken. Kleine Steuerberatung? Da geht nicht selten das Gehalt erst mal in Richtung Mitte 40er-Jahresbruttos (wenn überhaupt). Finanzanalyse in der Provinz? Ähnlich. In manchen Regionen Ostdeutschlands – und das verschweigt niemand mehr – sind die Gehälter schlicht niedriger als im süddeutschen Speckgürtel.
Aber: Mit Erfahrung, Weiterbildungen (etwa als Fachanwalt oder geprüfter Finanzanalyst), Mandatsverantwortung und eigener Spezialisierung winken ganz andere Summen. Entscheidend ist aber, sich ehrlich zu fragen: Will ich jeden Tag 10 Stunden und mehr abreißen? Flexibilität, wie sie gern in Stellenanzeigen prangt, heißt in der Praxis oft: „Wir hätten Sie gerne bis spätabends.“ Oder am Samstag. Wem Geld wichtiger ist als Freizeit, der fühlt sich hier durchaus wohl. Andere suchen früher oder später das Weite – oder die Vier-Tage-Woche im Verband, die freilich selten zu haben ist.
Digitalisierung klingt wie eine Erlösung – endlich keine Papierberge mehr, alles schlank, alles effizient. Das ist die Erzählung. In der Praxis allerdings ... Ich zumindest musste lernen: Neue Tools, Schnittstellen und Prozesse bedeuten vor allem Einarbeitung, Kontrolle, Abstimmung. KI liest inzwischen Vertragswerke und spuckt Risikoeinschätzungen aus. „Smart Contracts“ sind plötzlich Gesprächsthema, als sei das Notariat von gestern. Und die Erwartung an alle, die einsteigen: Technisches Grundverständnis, bestenfalls Programmierkenntnisse. Muss man nicht lieben – sollte man aber auch nicht ignorieren. Wer sich update-allergisch zeigt, bleibt auf der Strecke. Gleichzeitig – und das hat Charme – eröffnet die Technik manchmal den Weg in Nischen: Datenanalysten mit Sinn für juristische Finessen oder Juristen mit Affinität zu Machine-Learning? Wer hätte das vor zehn Jahren für möglich gehalten?
Die Nachfrage ist da, keine Frage. Aber sie verteilt sich ungleich. Auf dem Land? Schwierig – die Sparkasse schließt, die Rechtsanwaltskanzlei sucht Nachfolger, aber kein Nachwuchs drängt in ländliche Regionen. Ballungsräume, besonders Süddeutschland und Metropolregionen, ziehen die Talente – und die Honorare. Was viele unterschätzen: Wer bereit ist, Regionen zu wechseln oder sich auf Nischen (Erbschaftssteuer? Geldwäscheprävention?) einzulassen, findet oft schneller Fuß als im Mainstream. Aber ja, Konkurrenz gibt’s immer, und nicht jede Einstiegsmöglichkeiten hält, was der Schein verspricht.
Ich erlebe oft, dass Kollegen, die schon nach dem dritten Bewerbungsgespräch frustriert abwinken, schlicht ein zu geschlossenes Bild vom Markt haben. Manchmal lohnt es sich, auch mal in den zweiten oder dritten Anlauf zu investieren, Umwege über Praktika oder Short-Term-Projekte zu wagen. Wer auf klassische Bewerbungspfade setzt („Hier mein PDF, bitte einstellen“), stolpert oft über enttäuschende Standardabsagen. Netzwerken, gezielte Weiterbildung, direkter Kontakt – abgedroschen? Mag sein. Funktioniert aber nach wie vor besser als jede Papierbewerbung.
Zum Schluss ein Thema, das immer dringlicher wird: Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Die schöne neue Welt der Homeoffice-Möglichkeiten? Ja, die gibt es – aber wehe, wer im Steuerbüro nach 17 Uhr im Pyjama mit den Mandanten telefoniert. Präsenz ist in vielen Kanzleien und Banken immer noch gelebte Realität. Flexibilität für Eltern etwa – tja, kommt auf das Haus an. Manche Arbeitgeber sind angekommen im 21. Jahrhundert, andere schleppen noch das Faxgerät durch den Alltag. Der Stress? Echt, nicht gespielt. Aber, und das klingt jetzt vielleicht wie eine Plattitüde: Wer seinen Beruf mag, der steckt’s eher weg. Wer auf der Suche nach Sinn, Sicherheit und Entwicklungsspielraum ist – der findet im Recht und Finanzwesen eine sich ständig erneuernde Spielwiese. Nur – und das sei hier ehrlich gesagt – sollte man Lernlust und eine ordentliche Portion Selbstironie mitbringen. Sonst verliert man sich schneller im Paragrafendschungel oder im Excel-Gewirr, als einem lieb ist.
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