Teamleitung öffentliches Rechnungswesen - Haushaltsplanung / Projektmanagement / Finanzverwaltung (m/w/d)
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Manchmal frage ich mich, wer sich eigentlich das Berufsbild des Projektmanagers im Finanzwesen ausgedacht hat. War das ein Zahlenliebhaber mit Hang zur Organisation, oder eine Teamplayerin, die abends trotzdem noch die Bilanzen für sich sortiert? Der Alltag hier ist jedenfalls selten so gradlinig, wie manche Karrierewebseiten suggerieren. Wer Neuem gegenüber aufgeschlossen ist, sich aber nicht hinter Zahlenkolonnen verstecken will, landet ziemlich oft in genau diesem Zwischenreich: zu analytisch für reines Management, zu kommunikativ für klassische Buchhaltung. Klingt verkopft? Ist es auch – und gleichzeitig überraschend handfest.
Viel Erwartungsdruck – von oben, von der Seite, von sich selbst. Die Aufgaben? Ein bunter Mix: Koordination von Budgetfreigaben, Risikoanalysen zwischen Tür und Angel, mal ein wilder Sprint durchs Lastenheft, dann wieder monatelange Sitzungen im Konferenzraum-Nirvana (Teams-Meetings gelten übrigens auch). Es geht ums Jonglieren: Prozesse abstimmen, Stakeholder beruhigen, gleichzeitig mit IT und Controlling feilschen, als gäbe es morgen kein Reporting mehr. Und zwischendurch: Eskalationsmanagement, am besten so charmant, dass die Abteilung nicht völlig auseinanderfliegt. Wer gerne Routine mag – falsche Adresse.
Fachlich solide Grundlagen sind Pflicht: Wirtschaftliches Grundverständnis, Kenntnisse in Projektmanagement-Methoden – gerne nach Lehrbuch, aber wirklich relevant wird’s erst im Kleingedruckten. Agilität? Ja. Aber die wenigsten Projekte im Finanzbereich laufen tatsächlich nach Scrum-Manifest. Oft ist eher hybrides Vorgehen gefragt, also ein bisschen Wasserfall, ein bisschen Kanban – und zur Not improvisiert, weil das Board mal wieder nicht synchronisiert. Was viele unterschätzen: Empathie, Konfliktfähigkeit, Durchhaltevermögen. In Bewerbungsgesprächen wird viel von „Kommunikationsstärke“ schwadroniert – gemeint ist letztlich die Kunst, im Zweifel zwischen Vorstandswillen und Sachzwang keinen Drahtseilakt zu verlieren.
Nun zum spröden Thema: Gehalt. Tja – was verdient man denn nun? Hier trennt sich oft schnell die Spreu vom Weizen, oder sagen wir: Der Traum vom echten Kontostand. Wer als Einsteiger:in in München oder Frankfurt in einer großen Bank landet, hat Glück – dort sind 45.000 € bis 55.000 € brutto zum Einstieg nicht wild. Kleinere Häuser, Ostdeutschland oder Sparkassen-Ableger? Eher 36.000 €, vielleicht 40.000 €, wenn es gut läuft. Groß verdient man natürlich, wenn man Verantwortung und Zertifikate stapelt: Mit ein paar Jahren Erfahrung, PMP oder vergleichbaren Nachweisen sind 65.000 € und mehr nicht unrealistisch – in Konzernstrukturen teils deutlich darüber. Nur: Das hängt am Ende wie eine Wetterfahne am regionalen Arbeitsmarkt, an der Branche und – unromantisch, aber wahr – an der eigenen Bereitschaft, Überstunden in Kauf zu nehmen. Wer stur auf Work-Life-Balance pocht, sollte beim Gehalt Luft nach unten einplanen. Fair? Wohl kaum. Aber selten ehrlich kommuniziert.
Klassische Einsteigerwege? Wirtschaftswissenschaftliches Studium, idealerweise mit Schwerpunkt Finance, Projektmanagement, manchmal auch IT-Knowhow obendrauf. Aber Quereinsteiger:innen aus angrenzenden Disziplinen sieht man immer häufiger – steuerlicher Hintergrund oder Bankenpraxis, Hauptsache, die Lernkurve ist steil genug. Die Konkurrenz ist spürbar, vor allem in den Ballungszentren. Junge Talente werden zwar gesucht, aber die Hürden sind ordentlich: Softskills-Tests, Online-Assessments, Bewerbungs-Marathons mit immer neuen Interviewpartnern. Wer dabei nicht nervös wird, der war noch nie im Panel mit vier Finanzchefs. Und Weiterbildung? Der Klassiker: PM-Zertifizierungen, am besten international anerkannt. Dennoch lauert in vielen Häusern der Fluch: Ohne internes Netzwerk wird echte Karriere schwerfällig – selbst mit noch so viel Fachwissen.
Das Projektmanagement im Finanzwesen ist zur Zeit ein Dampfer auf offener See – Digitalisierung, Regulierung, Fachkräftemangel. Was heute als Status Quo gilt, ist morgen schon hinderlich. Die Zyklen werden kürzer, Anforderungen komplexer. Künstliche Intelligenz? Automatisierungstreiber, ja, aber nicht das Allheilmittel. Wer glaubt, künftig reicht reines Toolwissen, wird bitter überrascht: Vieles spielt sich nach wie vor im menschlichen Miteinander ab. Es ist ein Drahtseilakt, sich selbst nicht zu verbiegen. Work-Life-Balance mutiert da zur Luxusinsel, die man nur gelegentlich im Urlaub sieht. Aber Hand aufs Herz – genau das zieht viele trotzdem an: das Gefühl, wirklich mitten im Geschehen zu stehen, Teil der Veränderung zu sein, auch wenn das Navigieren nicht immer einfach ist. Wen’s packt, der bleibt. Wen’s überfordert, der sucht still den Ausstieg. Und manchmal ist beides richtig.
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