Internship - Mergers & Acquisitions (f/m/x)
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Mergers, Acquisitions Jobs und Stellenangebote
Wer zum ersten Mal einen Fuß in die Welt der Mergers & Acquisitions – also kurz M&A – setzt, merkt schnell: Hier ticken die Uhren anders. Über Nacht auf maximale Betriebstemperatur. Schönwetter-Leser, die lieber im Windschatten fahren, verschwinden hier rasch aus dem Rückspiegel. Wer mit dem Gedanken spielt, diesen steilen Karrierepfad zu beschreiten, sei gewarnt: Ein Spaziergang im Park ist dieser Job nicht. Aber langweilig? Sicher nicht. Und wie man sich – zwischen PowerPoint-Schlachten, Verhandlungsgeschick und einer Dosis Selbstzweifel – behauptet, ist eine Kunst für sich.
Manchmal habe ich mich gefragt, ob es M&A-Leuten im Büro schon mal zu ruhig wird. So viele Telefonate, Videocalls, Kurze-Mails mit 300 Wörtern – und wieder zurück zum Excel-Sheet. Die Aufgaben? Ein wilder Mix: Analysen von Jahresabschlüssen, Bewertung von Zielunternehmen, Kundenpräsentationen. Manche sagen, das sei wie Detektivarbeit in der Welt der Zahlen. Andere halten es für eine Mischung aus Hochleistungssport und Poker. Ehrlich gesagt – irgendwas dazwischen trifft es ganz gut.
Die Theorie lernt man im Studium, die Praxis … tja, im Sprint auf der Zielgeraden. Wer denkt, tiefes Wirtschafts- oder Jurawissen reiche schon zum Durchstarten, hat die Dynamik unterschätzt. Praxis? Die sieht oft anders aus als in den schicken Recruiting-Broschüren. Permanent jongliert man zwischen Mandantenwünschen und kritischer Prüfung der eigenen Annahmen. Rasches Umschalten von Zahlenkolonnen zur knappen Einordnung im Meeting – ohne sich dabei zu verhaspeln. Manchmal fragt man sich, warum man sich das antut. Die Antwort: Genau das Unvorhersehbare macht es reizvoll.
Was tatsächlich zählt? Kommunikative Wucht. Widerstandsfähigkeit – besonders, wenn ein Closing in letzter Minute platzt. Und: eine Art gesunder Irrsinn, nachts um zwei noch neue Bewertungsmodelle zu testen, statt Feierabend zu machen. Wer sich zu fein ist, mal einen dicken Fehler offen zuzugeben, wird in M&A selten glücklich. Interessant: Gerade die sogenannten Soft Skills schlagen oft das beste Prädikatsexamen. Ein Fehler? Vielleicht. Oder schlicht ein realistischeres Bild dessen, was in dieser Branche zählt.
Über Geld spricht man angeblich nicht – im M&A-Kosmos ist das gelogen. Wer zum ersten Mal ein Gehaltsangebot auf dem Tisch hat, schluckt dennoch: Die Spannen sind beachtlich. Einstiegsgehälter in internationalen Großkanzleien oder Investmentbanken bewegen sich nicht selten jenseits der 60.000 €-Marke. Es gibt, vor allem in Zürich, Frankfurt oder London, Fälle, bei denen auch sechsstellige Beträge im Startjahr drin sind – Boni, Überstundenpauschale und manchmal ein Firmen-Smartphone aus Chrom inklusive. Klingt nach Goldgräberstimmung. Ist aber nicht überall so. In kleineren M&A-Beratungen oder mittelständischen Kanzleien sieht das schon nüchterner aus. Hier kann man mit überdurchschnittlichem Verdienst rechnen – aber Luxuswagen als Einstiegsgeschenk? Wohl kaum.
Am Ende bleibt das Bild schief, wenn man den Preis vergisst. Wochen mit 70 bis 80 Arbeitsstunden sind kein Einzelfall. Wer hohe Gehaltsvorstellungen mit strikter Work-Life-Balance paart, erlebt meist eine recht abrupte Desillusionierung.
Hand aufs Herz: Der Markt ist härter, als es auf Karrieremessen verkauft wird. Der Großteil der Deals spielt sich in den Zentren ab – London, Zürich, Frankfurt, München (gefühlt in genau dieser Reihenfolge). Wer klassische M&A-Deals sucht, findet auf dem Land wenig. Trotzdem: Mit der Digitalisierung, neuen Regulierungswellen (schon mal was von ESG gehört?) und dem rasanten Trend zur Automatisierung werden zunehmend auch im Mittelstand Berater gebraucht. Diese Entwicklung bringt Chancen für Quereinsteiger, die agile Methoden, IT-Affinität oder spezifische Branchenkenntnisse im Gepäck haben. Der Wettbewerb? Noch immer gnadenlos. Aber es lohnt sich, das eigene Profil zu schärfen, statt wie alle anderen nur mit allgemeinem BWL-Studium und auswendig gelernten Case-Studies zu winken.
Apropos Nachfrage: Aktuell sieht man, dass der Fachkräftemangel an den Junior-Stellen angekommen ist. Was viele unterschätzen: Wer sich im Small- und Mid-Cap-Segment (also bei kleineren Deals) spezialisiert, statt nur die „Big-League“ im Visier zu haben, steht plötzlich mit weniger Konkurrenz da. Und ja, da gibt’s auch Gehalt – wenn auch, siehe oben, nicht immer den DAX-Standard.
Noch ein heißes Eisen: Der Einstieg. Praktika in „relevanten“ Branchen sind Pflicht (und zwar mehr als eins). Personaler filtern gnadenlos aus, wer keine Transaktionserfahrung, keine eigenen Modellierungen im Lebenslauf und keinen „Drive“ in den Antworten zeigt. Heißt konkret: Wer sich bewerben will, braucht Eigeninitiative. Und, mein persönlicher Tipp: Nicht zu glatt geputzte Unterlagen. Authentizität punktet oft mehr als das perfekte Harvard-Schema.
Das erste Jahr? Ein Prüfstand. Viele merken nach der Anfangseuphorie, wie systemisch das Auf und Ab zur Branche gehört. Deadlines, die auch mal ins Wochenende rüberrutschen. Erfolgserlebnisse, die nach fünf Minuten schon von der nächsten Hürde abgelöst werden. Aber auch Kollegen, die nachts um halb drei noch Kaffee kochen – solche Momente erleben nur die, die durchhalten.
Wer heute in den Beruf einsteigt, landet mitten im Umbruch. Algorithmen, Automatisierung, digitale Tools – es gibt längst Analysten, für die Python mehr als nur eine Schlange ist. Aber: KI ersetzt (noch?) keine Intuition, kein Bauchgefühl in der Verhandlungsführung. Die besten M&A-Leute, denen ich begegnet bin, verbinden digitales Fachwissen mit altmodischer Menschenkenntnis. Und ja, gelegentlich stellt sich die Frage: Wie viel kann und will man überhaupt beschleunigen?
Der gute alte Handschlag – ist in den allermeisten Fällen sowieso längst digitalisiert. Aber die Entscheidung, ob ein Deal wirklich zu Unternehmen und Menschen passt, kann (noch) kein Algorithmus treffen. Einen Sinn für ethische Grenzen und Verantwortung braucht es im Zeitalter von Regulierungen und Nachhaltigkeitsanforderungen mehr denn je.
Fazit, falls es einen geben muss: Wer M&A macht, lernt schnell, mit Ambivalenzen zu leben. Der Beruf ist ein Drahtseilakt zwischen Rausch und Ermüdung – mit ziemlich steilen Lernkurven. Wer seine Komfortzone sucht, wird sie schwer finden. Sinn? Das muss jede und jeder selbst beantworten. Ich wollte es jedenfalls wissen – und bin bis heute noch nicht ganz raus aus diesem seltsamen Sog.
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