Kundenberater Versicherungen für Industrie und Gewerbe im Innendienst (m/w/d)
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Versicherungsvertragsverwalter Jobs und Stellenangebote
Es gibt Berufe, die sich dem Rampenlicht konsequent verweigern – und trotzdem fällt alles auseinander, wenn sie fehlen. Versicherungsvertragsverwalter gehören genau in diese Kategorie. Wer denkt, dieser Job bestehe aus Zahlenstapeln und Aktenbergen, liegt nicht völlig daneben, hat aber vermutlich noch nie erlebt, wie lebendig es werden kann, wenn die nächste Beitragsänderung ins Haus flattern soll und hinten schon die Abrechnungssoftware ruckelt. Oder wenn ein Kunde am Telefon fast verzweifelt: „Klären Sie das bitte für mich, ich versteh das alles nicht mehr.“ Klingt nach Büroalltag? Von wegen. Schon nach wenigen Tagen erschließt sich hier eine eigene kleine Welt – zwischen Paragrafen und Papier, Digitalisierung und Datenflut, Kollegenküche und Kundenchaos.
Die Berufsbezeichnung klingt sperrig, der Alltag ist es nicht minder. Im Kern geht es um die Produktlebenszyklen von Versicherungen: Policen erfassen, Änderungen einpflegen, Verträge prüfen, Prämien berechnen, Beitragsanpassungen begleiten, und, klar, Schadensfälle vorbereiten. Nicht zu vergessen: Die Kommunikation. Zwischen Vertriebsaußendienst, Versicherungskunden und unternehmensinternen Fachabteilungen geht der Ball ständig hin und her. Es gibt Momente, in denen schwirrt der Kopf – Vertragsdetails können tückisch sein, gerade bei älteren Beständen, wo keiner mehr so recht weiß, wie diese Sonderklausel eigentlich zustande kam. Wer ein Händchen für Struktur mitbringt, Excel nicht für ein Schimpfwort hält und auch nach dem dritten Rückruf eines nervösen Vermittlers innerlich seufzt, aber freundlich bleibt, ist hier goldrichtig.
Zugegeben, der Weg in die Vertragsverwaltung ist selten geradlinig. Einige kommen aus einer klassischen Ausbildung im Versicherungswesen, manche sind Quereinsteiger – kaufmännischer Background hilft (sehr), doch mindestens so entscheidend ist das Talent, Ordnung in Komplexität zu bringen. Routine wächst mit Erfahrung, nicht im Crashkurs. Das wird einem manchmal erst bewusst, wenn man früh morgens die E-Mails der Inkassoabteilung liest und merkt, dass ein kleiner Zahlendreher plötzlich eine Beitragsforderung in vierstelliger Höhe produziert hat. Ich erinnere mich noch gut an die ersten eigenen Fehler – damals war Schweiß auf der Stirn garantiert, heute weiß ich: Keine Panik, solange man weiß, wo man nachschlagen kann. Wer die Bereitschaft zeigt, sich mit immer neuen IT-Systemen, Sparten (Stichwort: Leben, Kranken, Komposit) und rechtlichen Rahmenbedingungen auseinanderzusetzen, bleibt nicht lange der Neue am Schreibtisch.
Jetzt mal Klartext, denn darüber wird oft nebulös gesprochen: Geld. Schon die Einstiegsgehälter variieren beträchtlich – je nachdem, ob ein Versicherer in Hamburg, München oder Ostwestfalen ruft, und ob es sich um einen Direktanbieter, eine Regionalgesellschaft oder einen internationalen Konzern handelt. In urbanen Ballungsräumen locken manchmal ein paar Hundert € mehr im Monat, dafür gibt es die Miet-Ernüchterung meist gratis dazu. Die meisten starten irgendwo zwischen 2.700 € und 3.200 € brutto, je nach Vorbildung, Region, Betriebsgröße und eigenem Verhandlungsgeschick (ja, das zählt tatsächlich). Mit steigender Erfahrung, Weiterbildungen oder Zusatzaufgaben lässt sich das auf 3.500 € bis 4.500 € und mehr schrauben. Manche Kollegen schwören auf tarifgebundene Arbeitgeber, andere genießen die Flexibilität kleinerer Häuser. Und doch: Wer aus reiner Gehaltsgier kommt, landet oft schnell auf dem Boden der Sachbearbeiterrealität.
In kaum einer anderen Branche sprechen alle so viel von Digitalisierung wie bei den Versicherern – und dann funktioniert das Kundenportal doch wieder nur eingeschränkt nach dem nächsten Update. Fakt ist: Die Automatisierung greift um sich, Prozesse verschlanken sich, Aufgaben verschieben sich. Früher wurde alles handschriftlich geändert, heute übernimmt die Software vieles – aber eben längst nicht alles. Wer flexibel bleibt, Zusatzqualifikationen mitbringt (etwa in Daten- oder Dokumentenmanagementsystemen) und keine Angst davor hat, „schon wieder ein neues Tool“ zu lernen, wird gebraucht wie eh und je. Gleichzeitig ist Regionalität ein Thema: Im ländlichen Raum fehlt es den Gesellschaften häufiger an Nachwuchs, während in Großstädten der Konkurrenzdruck wächst. Die Arbeitsmarktchancen? Solide, wenn auch nicht spektakulär. Aber: Wer sich bewegt, findet meist auch seinen Platz. Lieber zehnmal den Job gewechselt als die Zähne zusammengebissen und durchgelitten – jedenfalls, sofern man das halbwegs elegant verkaufen kann, zum Beispiel im Bewerbungsgespräch.
Wer morgens mit dem Gefühl ankommt, einen wichtigen Beitrag zur Funktionsfähigkeit des Ganzen zu leisten, hat in der Vertragsverwaltung seinen Platz gefunden. Tage, an denen alles klappt, sind selten – aber sie motivieren. Es gibt diese besonderen Momente, wenn etwa ein langjähriger Kunde anruft und sagt, man habe ihm „den Tag gerettet“. Das ist dann vielleicht nicht das, was man abends in der Kneipe großspurig erzählt. Aber ich behaupte: Es gibt Schlimmeres, als seinen Alltag mit Kaffeeflecken auf den Akten, netten Kollegen und dem leisen Triumphgefühl nach einem fehlerfreien Quartalsabschluss zu bestreiten. Wer Struktur liebt, Anpackmentalität mitbringt und nicht gleich bei jeder Änderung der Beitragsrechnung verzweifelt, kann in der Welt der Versicherungsvertragsverwalter durchaus heimisch werden. Ganz sicher kein Job für Träumer – aber für strukturierte Realisten, die manchmal, ganz heimlich, über sich selbst schmunzeln.
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