Steuerfachangestellte(r) / Bilanzbuchhalter(in) (w/m/d) / Mitarbeiter(in) (w/m/d) mit vergleichbarer Qualifikation
Leander R. Eschbach Steuerberatungsgesellschaft Wirtschaftsberatungsgesellschaft mbH & Co. KGKöln, Rath, Heumar
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Steuerfachangestellte Jobs und Stellenangebote
Es ist ein eigenartiger Moment, wenn man als frischgebackener Steuerfachangestellter das erste Mal allein vor dem Monitor sitzt. Excel-Tabelle offen, Kaffee halbvoll, Mandantendaten im Nacken – und plötzlich ist jedem bewusst: Das hier ist eben nicht nur Zahlenschieberei. Vieles von dem, was Außenstehende sich unter dem Beruf vorstellen, hält der Realität nicht stand. Oder mal so: Wer glaubt, man sitze hier ungestört im stillen Zahlenturm, der hat den Alltag kaum gesehen. Da kommen Rückfragen von Mandanten, Gesetzesänderungen per E-Mail rein und irgendwoher meldet sich auch der Chef: „Die Frist?“
Was das konkret heißt? Kein Tag gleicht dem anderen. Heute private Einkommensteuererklärung, morgen Bilanz für ein mittelständisches Unternehmen, übermorgen Fragerunde mit dem Finanzamt oder digitale Belegarchitektur. Wer technische Monotonie fürchtet, wird überrascht. Und doch, irgendwann stellt sich diese eigentümliche Routine ein, die man fast liebt: Jahresabschluss hier, Lohnbuchhaltung dort, dazu ein bisschen Detektivarbeit (Stichwort: fehlende Belege). Fazit? Wer rostige Gemüter und eingefrorene Verhältnisse erwartet, unterschätzt das Gewusel im Steuerbüro gewaltig.
Hier kommt das eigentliche Wunder: Nein, es reicht nicht, die Umsatzsteuer in- und auswendig zu kennen. Wer glaubt, Zahlen sind alles, hat die Rechnung ohne den Mandanten gemacht. Empathie – ja, das Wort – kann am Ende mehr retten als die perfekte Bilanz. Manche Mandantin taucht auf, Unterlagen quer, fragt nach der Steuerklassenwahl, kann aber kaum erklären, wofür der geringfügig Beschäftigte gemeldet ist. Hier helfen keine Tabellenfunktionen, sondern Geduld. Und ein offenes Ohr.
Natürlich, gewisse Fakten müssen sitzen: das Handelsgesetzbuch, Steuerrecht, ein bisschen Arbeitsrecht obendrauf, klar – aber der Rest ist Kommunikation. Fingerspitzengefühl auch gegenüber Finanzbeamten, die an schlechten Tagen nach Fehlern suchen. Hilfreich: Nerven wie Drahtseile gepaart mit einer Prise Humor. Manchmal ist die Lohnabrechnung eben ein schlechter Witz – und Sie sind die Pointe.
Worüber keiner offen spricht, aber jeder wissen will: Was landet am Monatsende wirklich auf dem Konto? Es gibt keine universelle Wahrheit, aber ein paar Tendenzen. In ländlichen Regionen – sagen wir im Saarland oder in Teilen Thüringens – ist die Einstiegsspanne leider oft ernüchternd. Zwischen 2.100 € und 2.500 € brutto monatlich, manchmal weniger, je nach Kanzlei, Umfeld und persönlichem Verhandlungsgeschick. In größeren Städten wie München, Hamburg oder Frankfurt kann es beim Berufseinstieg gerne näher an die obere Schwelle gehen, manchmal darüber, vor allem mit Zusatzqualifikationen oder Sprachkenntnissen, beispielsweise im internationalen Steuerrecht.
Das Problem: Die Spreizung zwischen den Regionen ist nicht zu leugnen, und auch Kanzleigröße spielt herein. Wer bei einer renommierten Gesellschaft mit internationalen Mandanten anheuert, wird faktisch besser verdienen, hat aber meistens auch die Schreibtische voller. Wer Karriere macht – etwa nach einigen Jahren und mit erfolgreicher Weiterbildung (Steuerfachwirt/in, Bilanzbuchhalter/in oder auf dem vertrauten, aber gewundenen Weg zum Steuerberater/zur Steuerberaterin) – kann faktisch gut zulegen. Vier, fünf, manchmal sechstausend € brutto sind – mit Jahren Erfahrung, Verantwortung für Teams oder Leitung komplexer Mandate – drin. Aber glänzende Gehälter sind selten eine Einstiegsrealität, sondern wollen mühsam verdient sein. Wer sofort auf den „großen Wurf“ hofft, wird oft enttäuscht. Oder muss besonders gut verhandeln.
Selbst wenn die Wirtschaft schwankt – Steuerfachangestellte werden gebraucht. Die teilweise absurde Bürokratisierung sorgt dafür, dass selbst findige Apps oder „Steuersoftware“ den Beruf nicht abschaffen. Wenn überhaupt, werden Teilbereiche digitaler: Lohnbuchhaltung landet in der Cloud, Rechnungsdaten flattern automatisch rein, Buchhaltungssoftware macht heute vieles (aber eben nicht alles). Wer das für eine Bedrohung hält? Vielleicht – aber aus meiner Sicht ist es auch eine Chance für kreative Köpfe, die mitdenken.
Tatsache ist: In vielen Regionen herrscht Mangel. Wer wirklich will, wird eine Anstellung finden. Manchmal sogar auf Abruf – sprich: Flexible Arbeitszeiten, Teilzeitoptionen oder Homeoffice-Regelungen nehmen zu, zumindest bei fortschrittlichen Arbeitgebern. Doch, Vorsicht: Gerade kleine Kanzleien tun sich mit Homeoffice noch schwer. Soviel zum Stand der Digitalisierung auf dem Land. Manchmal fühlt man sich wie im analogen Museum.
Zwischen Inspiration und Frust pendeln viele, die länger dabei sind – jedenfalls reden sie so. Es existieren unzählige Möglichkeiten, die eigene Laufbahn fortzusetzen oder zu wechseln. Wer nur auf Nummer sicher geht und immer im selben Schatten bleiben will, wird irgendwann überholt. Weiterbildung ist mehr als „nice to have“ – ohne bleibt man Bürokraft mit Steuerberateranschluss. Wer es drauf anlegt, macht Fachwirt, Bilanzbuchhalter oder gleich den großen Sprung zum Steuerberater, aber – da muss niemand drumherum reden – Prüfungen sind heftig, Durchfallquoten bekanntlich hoch und Disziplin gefordert. Ein Spaziergang wird das nicht. Trotzdem: Für Quereinsteiger, Karriere-Nomaden und Ambitionierte gibt es mehr Chancen als vor ein paar Jahren. Kanzleien sind hungrig nach Frischblut. Nur manchmal ein bisschen wählerisch.
Übrigens: Wer Technik nicht umarmt, wird früher oder später von der Digitalisierung eingeholt. Moderne Kassensysteme, DATEV-Cloud-Lösungen, E-Rechnungen – keine Science-Fiction, sondern Alltag. Wer glaubt, die Technik mache alles irgendwann überflüssig, irrt. Aber sie nimmt eintönige Arbeit ab. Und gibt Freiraum für das, worauf es wirklich ankommt: Beratung, den echten, zwischenmenschlichen Kontakt.
Sicher, das Berufsbild Steuerfachangestellte/r steht selten im Rampenlicht. Selten Glamour, kaum Startup-Atmosphäre, und auch ein bisschen trocken, geb ich zu. Aber ehrlich? Wer sich hier darauf einlässt, hat ein Spielfeld, das gerade im Wandel ist. Weniger Aktenstapel, mehr Menschen. Mehr Technik, aber auch mehr Verantwortung.
Wer sich fragt, ob es sich lohnt? Am Ende zählen Neugier – und die Bereitschaft, mit den Veränderungen zu wachsen. Für Berufseinsteiger, Wechselwillige und Routiniers: Wer Flexibilität, Ausdauer und einen Sinn für das Paradoxe mitbringt, findet in diesem Beruf mehr Möglichkeiten als viele ahnen. Aber nichts versprochen: Einfach war’s nie, langweilig aber auch nicht.
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