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Projektmanager Banken Finanzmarkt Jobs und Stellenangebote
Wer als Projektmanager in der Banken- und Finanzwelt anheuert, unterschätzt oft, wie wenig der Alltag mit den klassischen Stereotypen von Excel-Marathons und Sitzungsmarathons zu tun hat. Klar, Projekte gibt es reichlich, aber die eigentliche Kunst beginnt im Umgang mit wechselnden Prioritäten: Die IT wird zur Feuerwehr gerufen, weil plötzlich eine neue EU-Richtlinie droht, die interne Revision meldet spontan „höchste Dringlichkeit“, und nebenbei stehen sämtliche Kollegen aus dem Fachbereich für „nur ganz kurze Rückfragen“ vor dem Schreibtisch. Oder am Bildschirm, Homeoffice macht ja vor Banken nicht halt. Wer gerne Übersicht behält, den Überblick nicht verliert – und in Würde mehrere To-dos jongliert –, fühlt sich hier erstaunlich wohl. Das ist ein bisschen wie Schach mit drei Brettern, bei akutem Stromausfall. Ambition? Sollte man haben. Organisation? Noch wichtiger. Und, beinahe am wichtigsten: Nerven wie Drahtseile. Es wird schnell klar, dass Projektmanagement in diesem Bereich selten ein Einzelfall-Job ist, sondern eher der Dreh- und Angelpunkt des operativen Zusammenspiels diverser Abteilungen.
Da draußen verkauft jeder dritte Ratgeber „die ultimativen Projektmanagement-Methoden“, doch ehrlich: Methodenkompetenz ist unverzichtbar, aber Soft Skills sind das eigentliche Ass im Ärmel. Typische Projekte im Finanzsektor – Migrationen auf neue Kernbanksysteme, Einführung regulatorischer Prozesse, Digitalisierung alter Abläufe – klingen auf dem Papier strukturiert und planbar. In der Praxis prallen jedoch regelmäßig Welten aufeinander: Vertrieb träumt von schnellem Go-Live, Compliance besteht auf dreifache Kontrolle, IT taucht mit eigenen Roadmaps auf – und mittendrin sitzt man selbst. Wer in solchen Situationen zwischen den Welten vermitteln kann, ohne sich dabei jede Woche den Kopfschmerz-Tee zu kochen, ist klar im Vorteil. Gute Kommunikation, diplomatisches Geschick, die Fähigkeit, auch bei Gegenwind strukturiert zu navigieren – darauf kommt es oft an. Und ein wenig Humor. Ohne den, ehrlich gesagt, machen einem Absurditäten wie plötzliche Release-Sperren das Leben schwerer als nötig.
Und jetzt einmal Klartext zum Gehalt – schließlich dreht sich vieles im mitteleuropäischen Finanzkosmos nun mal (auch) ums Geld. Die Einstiegsgehälter für Projektmanager in Banken starten je nach Region, Größe der Bank und persönlichem Hintergrund vielfach attraktiver als in anderen Branchen. Während in einer Provinzbank im beschaulichen Südwesten das Gehalt zum Einstieg eher bei 48.000 € bis 55.000 € brutto liegt, kann es in Frankfurt, München oder auf Hamburger Parketts auch einmal deutlich darübergehen. Internationale Häuser bieten da nicht selten Pakete, da schlackern selbst Branchenfremde mit den Ohren. Allerdings – und das sollten vor allem Berufsanfänger und Umsteiger wissen – geht das Einstiegsgehalt mit einem gewissen Erwartungsdruck und sporadisch auch mit Überstunden-Landschaften Hand in Hand. Mit Erfahrung (und etwas Glück am Projektportfolio) sind nach einigen Jahren Queraufstiegseffekte und Gehaltssprünge drin, die sich sehen lassen: 70.000 € bis 100.000 € sind für erfahrene Projektleiter in Banken durchaus realistisch, selten sogar mehr. Wer an die (politisch korrekt formulierten) „Change-Programme“ der großen Häuser ran darf, erhält oft noch Boni oder leistungsabhängige Komponenten – die Kehrseite: Unsicherheit bei konjunkturellen Einbrüchen.
Früher war alles übersichtlicher – sagt man ja gerne. Das hat sich gewandelt. Während klassische Karrierepfade für Projektmanager im Bankenumfeld lange als Sackgasse galten („Wer leitet denn bitte Projekte sein Leben lang?“), öffnet die Digitalisierung plötzlich ganz neue Türen. Das liegt vor allem daran, dass Banken einen Talenthunger in Bereichen wie IT, Regulatorik und agiler Transformation entwickelt haben. Wer heute mit Data Science, Cloud-Technologien oder agilen Methoden Erfahrung mitbringt, landet oft schneller auf dem Karriereradar als der fleißigste Mitarbeitende mit 20 Jahren Bankstammbaum. Die Nachfrage nach Projektpersonal mit Verständnis für Digitalisierung, Compliance und – man glaubt es kaum – auch Change Management zieht konstant an. Besonders gefragt: Menschen, die sowohl IT als auch Geschäftsprozesse verstehen. Seit ein paar Jahren sieht man Unternehmen, die gezielt Quereinsteiger mit Projekterfahrung aus anderen Branchen suchen. Ein kleiner Trost für all jene, die noch mit dem „Bankenmief“ von vorgestern hadern. Meine Erfahrung: Wer sich weiterbildet, Fachzertifikate (z. B. Scrum, Prince2, PMI) einholt und den eigenen Horizont in Richtung „Digitales“ verschiebt, hat verlässlich bessere Karten.
Wie ist es um die Arbeitsbedingungen bestellt? Je größer das Haus, desto stärker schwanken die Erfahrungen – viele berichten von guter Planbarkeit, andere kennen Geschichten von „Krisenwochen“ mit Meetings zu unmöglichen Zeiten. Banken bemühen sich um familienfreundliche Modelle, Homeoffice ist teils Standard, aber im Projektgeschäft gibt es weiterhin Phasen, in denen man Abende oder Samstage mit Go-Live-Protokollen verbringt. Auch nicht zu vergessen: Die tatsächliche Nachfrage nach Projektmanagern ist regional unterschiedlich – Ballungszentren fahren die höchsten Anforderungen, zahlen meist besser, kämpfen aber auch um Talente wie um Sauerstoff. Wer sich in einer mittelgroßen Stadt oder im ländlichen Bereich bewirbt, muss oft mit längeren Bewerbungsverfahren und etwas traditionelleren Strukturen rechnen. Dafür ist das Konkurrenzfeld kleiner, Newcomer können sich leichter etablieren. Und in punkto Einstieg? Es ist fast ein Klassiker: Wer Erfahrung durch Praktika, Werkstudententätigkeiten oder kleine Nebenprojekte vorweisen kann, punktet schneller. Und wer schon mal ein komplett schiefgegangenes Pilotprojekt aufgefangen hat, ist erfahrungsgemäß für Chefs doppelt attraktiv. Ja, das Leben als Projektmanager*in im Finanzsektor ist nicht immer ein Zuckerschlecken. Aber die Mischung aus Verantwortung, Entwicklungspotenzial und dem berühmten „da steckt was dahinter“-Gefühl macht die Sache durchaus reizvoll.
Manchmal frage ich mich, ob mein jüngeres Ich gewusst hätte, wie viel mehr Projektmanagement mit Psychologie als mit Gantt-Charts zu tun hat – vielleicht wäre ich trotzdem diesen Weg gegangen, vielleicht mit weniger Illusionen. Fakt ist, der Banken- und Finanzmarkt bietet Raum für Menschen, die Dinge voranbringen, Veränderungen managen – und nicht vor ein paar raueren Nächten zurückschrecken. Es braucht das Händchen für diplomatische Balanceakte und gelegentliche Gelassenheit gegenüber institutionellen Absurditäten. Wer sich darauf einlässt, erlebt ein Berufsfeld, das längst nicht mehr nur aus Zahlen, sondern aus echten Herausforderungen mit gesellschaftlicher Schlagkraft besteht. Kurz: Es ist ein Job für Leute mit Rückgrat, Humor und der Bereitschaft, gelegentlich auch ins eiskalte Wasser zu springen – ohne zu wissen, wie tief es ist. Aber einmal ehrlich: Wo ist die Luft dünner? Wo ist mehr Gestaltungsspielraum? Ich würde behaupten – auch wenn es manchmal anstrengend ist – mittendrin im Projektmanagement für Banken und Finanzen. Und das macht’s (für mich) am Ende doch faszinierend.
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