Leiter Controlling (m/w/d)
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Gut, werfen wir die Floskeln gleich zu Beginn über Bord: Wer ins Controlling geht, sucht selten das Rampenlicht. Zahlenmenschen, Excel-Gurus, kritische Geister – die gängigen Etiketten. Ganz falsch? Nicht unbedingt. Aber viel zu kurz gegriffen, wenn es um den Sprung auf die Leitungsposition geht. Wer als Berufseinsteiger:in mit dem Traum vom Chefposten im Controlling liebäugelt oder als erfahrene Fachkraft die Seiten wechseln will, sollte sich eines klarmachen: Am Ende des Tages geht es um weit mehr als um Soll-Ist-Abweichungen und Budgetdiskussionen. Es ist ein Balanceakt – zwischen analytischer Präzision, strategischer Vision und, nicht zu unterschätzen: Politik im Unternehmen. Ehrlich, manchmal frage ich mich selbst, wann eigentlich der letzte Tag ohne Grenzgang zwischen Controlling, Management, Fachabteilungen … und Konfliktvermeidung war.
Kaum ein Tag wie der andere – auch wenn das Klischee anderes sagt. Klassische Aufgaben? Planung, Steuerung, Kontrolle. Kennzahlen entwickeln. Monatsabschlüsse, Jahresprognosen, Berichtswesen. Klingt trocken, fühlt sich manchmal auch so an, aber selten lange. Denn der eigentliche Kick (und Frustfaktor, ehrlich gesagt) kommt, wenn man von der Zahlenwelt in die Realität schleudert: Die Zahlen plausibel erklären, andere überzeugen – und Entscheidungen vorbereiten, die oft auf fast schon tragikomischen Annahmen beruhen. Schnell wird klar: Ohne Verständnis für das Business, die Produkte, manchmal sogar für die Eitelkeiten der Stakeholder, wird’s unbequem. Wer Freude daran hat, komplexe Sachverhalte auf den Punkt zu bringen, rockt hier – aber es reicht eben nicht, nur der beste Techniker im Cockpit zu sein. Gesprächsfähigkeit, ein Stück Gelassenheit, manchmal ein Pokerface … davon hängt ab, ob man im Alltag über Wasser bleibt oder hektisch paddelnd untergeht.
Betrachten wir die Grundlagen: Bevor man sich überhaupt Richtung Leitung bewegt, sind ein wirtschaftswissenschaftlicher Abschluss oder zumindest eine solide Fachausbildung im Finanzbereich praktisch Pflicht. Berufseinsteiger:innen tun sich im Controlling meist als Junior, Analyst oder Fachcontroller erst einmal die Zähne aus – klar, man muss das Handwerk lernen. Aber: Die Eintrittskarte ins Leitungsbüro löst man nicht allein mit Zertifikaten, sondern mit Persönlichkeit. Kommunikationsstärke, analytische Tiefe, Führungspotenzial. Niemand verlangt ein CEO-Profil – aber der moderne Leiter Controlling ist eher Vermittler als Erbsenzähler. Was heute außerdem hilft? Digitale Fitneß (ja, mit ß – hier wird gern Oldschool und Newschool gemischt), systemübergreifendes Denken, Change-Erfahrung. Die Transformation von manueller Datenpflege zu automatisierten Dashboards – ein Trend, der den Klassiker „Was wollen Sie uns eigentlich sagen?“ völlig neu auflädt. Kurzum: Wer neugierig bleibt, gewinnt. Wer sich technischen Entwicklungen verweigert oder im Bürokratenmodus verharrt, verliert den Anschluss. Ganz ohne künstlich aufgeblasenen „Digital Mindset“-Hype, das merkt eh jedes Team.
Kommen wir zum Teil, der oft viel zu kurz – oder zu schön – geredet wird: Geld. Im Durchschnitt landen Leiter:innen Controlling irgendwo zwischen 70.000 € und 120.000 € brutto im Jahr. Das klingt nach viel, ist aber vor allem eines – Durchschnitsswert. In der Praxis klaffen Welten: Während im gehobenen Mittelstand, etwa im süddeutschen Maschinenbau, gerne Jahresgehälter jenseits der 100.000 € gezahlt werden, sieht es bei kommunalen Unternehmen, im Osten oder in Nischenbranchen oft deutlich nüchterner aus. Da geht’s dann auch mal unter 65.000 € los – selbst auf Leitungsniveau. Mit Boni, Firmenwagen oder Aktienoptionen? Möglich, aber längst keine Selbstverständlichkeit. Einsteiger:innen werden ohnehin einige Jahre brauchen, bevor sie überhaupt an diese Schwelle kommen. Mal ehrlich: Viele erreichen die „magische Sechsstelligkeit“ erst nach Wechseln, Umzügen oder klarer Spezialisierung (zum Beispiel auf SAP-Projekte, Konzernreporting, M&A-Deals). Wer hier Weisheiten mit „nur Erfahrung zählt“ verkauft, war jahrzehntelang am selben Platz festgewachsen. Die Realität – und das sollte man wissen – ist vielschichtig. Marktschwankungen, regionale Unterschiede, Branchenzyklen – keine Excel-Prognose der Welt kann einem garantieren, was in 3 Jahren gezahlt wird. Wer den Gehaltskick sucht, muss bereit sein, zu springen: geografisch wie fachlich.
Was sich für viele wie ein Sprung ins kalte Wasser anfühlt – Digitalisierung, Automatisierung, wachsende Datenmengen – ist im Controlling längst Alltag. Zwar gibt’s immer noch die Excel-Zauberer, aber die Musik spielt inzwischen anderswo: Cloudlösungen, Data-Warehouses, Self-Service-Reporting. Wer als Einsteiger:in meint, mit einer cleveren Pivot-Tabelle schon vorne mitzuschwimmen, wird rasch eines Besseren belehrt. Was viele unterschätzen: Große Konzerne professionalisieren ihre Prozesse brutal schnell – Mittelständler hinken oft Monate, manchmal Jahre hinterher. Das hat Folgen. Die Chance liegt darin, sich frühzeitig fortzubilden: Big Data, Programmiersprachen (mit Python kann niemand mehr Punkte holen – ohne kann man aber schnell raus sein), Prozessdigitalisierung, Nachhaltigkeitsberichterstattung. Lernen, neu lernen, wieder verlernen. Ein Beruf in Dauerbewegung, manchmal nervtötend, vor allem, wenn Chefs den Wandel als „vorübergehende Mode“ belächeln. Dabei entscheidet genau dieser Wandel, wer morgen noch eine Stelle hat – und wer aus der Zeit gefallen wirkt, wie VHS-Kassetten auf dem Dachboden.
Wer heute im Controlling aufsteigen will, braucht mehr als Hartnäckigkeit und den Willen, sich durch Zahlenwüsten zu arbeiten. Karrieren verlaufen nicht mehr linear – die gläsernen Decken haben sich vervielfacht. Netzwerken, Wechselbereitschaft, die Fähigkeit zum Perspektivwechsel – all das ist mittlerweile wichtiger als viele Seminare glauben machen. Es mag abgedroschen klingen, aber persönliche Resilienz wird genauso verlangt wie Fachkompetenz. Burnout ist kein Modewort für schwache Nerven, sondern ein echtes Risiko – besonders in Phasen ständiger Veränderung, Dauererreichbarkeit, Spannungsfeldern zwischen Abteilung, Geschäftsleitung, Aufsichtsrat. Work-Life-Balance? Hm, sie ist machbar, aber kein Selbstläufer. Gerade in Leitungsfunktionen verschwimmen die Grenzen. Da hilft es, die eigenen Prioritäten regelmäßig zu hinterfragen, notfalls den Stecker zu ziehen. Freiheit, Stabilität, Aufstieg – alles hat seinen Preis.
Wer einen Platz am Steuer sucht, sollte eines wissen: Erfolg im Controlling bedeutet, mit Veränderungen zu leben, eigene Werte zu hinterfragen – und trotzdem Rückgrat zu zeigen. Manchmal fühlt es sich an wie Steuerkunst im Nebel. Aber genau das macht den Beruf so spannend. Bereuen? Nur, wenn man keine Lust hat, mitzudenken, zu entscheiden, und ab und zu gegen den Strom zu schwimmen. Der Alltag als Leiter:in Controlling bleibt ein Spagat. Die Chancen? Hoch. Der Aufwand? Nicht zu unterschätzen. Wirklich klug wird, wer bereit ist, sich fortwährend zu bewegen – zwischen Hartnäckigkeit und Zweifel, zwischen Analyse und Bauchgefühl. Manchmal, da reicht ein Blick durchs Büro – und man weiß, warum man sich genau für diesen Weg entschieden hat.
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