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Der Duft nach Filterkaffee, das monotone Klacken der Tastatur, und irgendwo im Raum ein Kunde, der nervös an der blauen Mappe nestelt. Wer als angehende(r) Kundenberater(in) in eine Bank- oder Sparkassenfiliale tritt, bekommt schnell ein Gefühl dafür, wie viele Rollen sich hinter diesem Beruf eigentlich verstecken. „Beraten“ klingt weich, fast ein bisschen zahm – im Alltag allerdings ist nicht selten Fingerspitzengefühl, aber auch Durchsetzungskraft, gefragt. Vor allem jetzt, da der Beruf ein bisschen von allem verlangt: Menschenkenntnis, Digital-Know-how, Situationsflexibilität. Und – das durfte ich selbst beobachten – eine bemerkenswerte Toleranz für wechselhafte Kundenstimmungen.
Wer den klassischen Arbeitstag eines Kundenberaters routiniert herunterbeten will, wird schnell ausgebremst. Ja, es gibt Termine: Baufinanzierung um zehn, Kontoeröffnung um zwei, zwischendrin Warteschleife für einen älteren Herren, der nach wie vor das Sparbuch liebt wie seine Modelleisenbahn (beides ganz im Ernst, offenbar unerschütterliche Institutionen in manchen Regionen). In Wahrheit aber verlangt jeder Tag seine eigene Dramaturgie. Notfallbetreuung wegen gestohlener Karten, Smalltalk mit Existenzgründerinnen, nüchternes Durchrechnen von Kreditoptionen – alles innerhalb von ein paar Stunden. Wer Struktur und Routine sucht, findet sie mit Glück im Terminkalender. Und der kann ziemlich schnell Makulatur sein, wenn ein Kunde plötzlich dringend Hilfe braucht oder wieder einmal neues Regulatorik-Chaos aus Brüssel auf die Beratungstheken schwappt.
Die Digitalisierung hat in der Finanzwelt Einzug gehalten; das hört man ja ständig. Aber was bedeutet das für Berufseinsteiger oder Wechsler in der Beratungspraxis? Kurz: Die bequemen Online-Banking-Kunden machen es in Teilen bequemer, aber auch anspruchsvoller. Der Routine-Überweisungsdienst ist ins Netz abgewandert, die klassische Kontoauszugs-Druckerei verschwindet still und leise. Und jetzt? Wer am Schalter sitzt, fängt die Fälle auf, die selbst das cleverste Chat-Bot-Programm nicht abdeckt: Emotionale Krisengespräche bei Insolvenzen, das Abwägen großer Lebensentscheidungen (“Kann ich mir das Haus wirklich leisten? Wirklich?”), Streitigkeiten im Erbfall oder Unsicherheiten bei Investments. Hier schlägt die menschliche Komponente durch, die Bank-Applikationen so schnell nicht imitieren werden. Oder – vielleicht doch irgendwann, aber dann bin ich längst in Rente.
Was braucht es eigentlich, um dauerhaft Freude (und Erfolg) am Kundengeschäft zu haben? Die fachlichen Grundlagen sind klar: Solides Wissen in den Bereichen Bankwirtschaft, Recht, ein bisschen Mathematik, etwas digitale Affinität – ohnehin längst Standard in der Branche – plus ein wacher Blick für Risiken. Danach kommt das, was auf keinem Lehrplan so richtig steht: Ein Gefühl für Stimmungen – und Lust, immer wieder neu auf Menschen einzugehen. Nein, Smalltalk reicht nicht. Es geht um Vertrauensaufbau in Minuten, Geduld bei Rückfragen, einen gewinnenden Ton vor allem, wenn es kritisch wird. Und, zumindest in ländlichen Gegenden: Ein Gespür für lokale Codes, kleine Floskeln, das richtige Maß zwischen Nähe und Distanz. Manchmal kommt mir der Job vor wie eine Mischung aus psychologischer Erstberatung und Verkaufstraining. Mit einer Prise Vermittlungs-Kunst: Die Bank braucht Umsatz, der Kunde will Orientierung, irgendwer muss diese Spannung moderieren.
Jetzt zur Frage, die sich wirklich alle stellen, bevor sie zu Bewerbungsgespräch oder Assessment Center antreten: Lohnt sich’s finanziell? Die schlichte Antwort: Es kommt darauf an. Zwischen einer Sparkasse in Brandenburg und einer Großbank in München können mehrere Tausend € Jahresgehalt liegen. Der Einstieg bewegt sich meist irgendwo zwischen 32.000 € und 39.000 € brutto – je nach Tarif, Region, Hausgröße und Vorbildung. Erfahrungen? Zahlen sich langsam, aber stetig aus. Entwicklungspotenzial gibt es, vor allem, wenn man sich weiterqualifiziert – Stichwort: zertifizierter Anlageberater, Baufinanzierungsspezialist oder bald vielleicht „digitaler Kundenmanager“. Wer glaubt, der Weg Richtung Vorstandsbüro werde einem als Berater geebnet, irrt vermutlich – dafür sind die Hierarchien im Bankenumfeld zu sattelfest, zu ritualisiert. Aber gute Nebeneffekte gibt es schon: Boni oder erfolgsabhängige Gehaltsanteile sind keine Ausnahme, sondern fast schon Traditionsgut – wobei die Höhe, ich sage es mal so, selten für Ferrari-Träume reicht. Wenigstens die Altersvorsorge ist meist besser als anderswo organisiert. Auch nicht wenig wert.
Der Arbeitsmarkt für Kundenberater ist alles – nur nicht statisch. Die Zahl der Filialen sinkt, das ist kein Geheimnis. Aber: Wer sich gut schlagen kann, muss nicht fürchten plötzlich auf der Straße zu stehen. Im Gegenteil, auf einmal werden zwischen Schleswig und Allgäu engagierte Beraterinnen händeringend gesucht – vor allem, wenn sie sich nicht vor Technik scheuen und mit den Neuerungen Schritt halten. Spezialisierung ist ein Zauberwort: Wer offen ist für Weiterbildungen, hat sichtbare Vorteile. Junge Bankkaufleute sind heute oft flexibler und unabhängiger als die Generation, die sich für einen „sicheren Sparkassenplatz“ entschieden hat. Nicht selten nutzen sie die Ausbildung als Sprungbrett, satteln auf Finanzplanung, Immobilienvermittlung oder digitale Beratung drauf – manchmal landen sie sogar irgendwo ganz anders. Ein bisschen Mut gehört dazu, aber das gilt doch für fast alle Branchen, die sich bewegen.
Ein letzter, aber oft unterschätzter Punkt: Die Balance zwischen Job und Privatleben. Ja, die Zahlen stimmen meist, die Arbeit ist sicher – aber je nach Haus auch zeitintensiv und wechselhaft, gerade wenn Beratungsspitzen kommen oder neue Produkte gelauncht werden (wer zuckt bei „BLS-Compliance“ nicht leicht zusammen?). Wer Wert auf Freizeit legt, kann im Sparkassenumfeld oft noch klassische Arbeitszeiten finden; bei Direktbanken oder spezialisierten Häusern muss man mit Randstunden, Hybridmodellen, Homeoffice und gelegentlichen Abendterminen rechnen. Für viele bietet das frische Chancen – mir persönlich war der direkte Draht zum Kunden immer lieber als die Arbeit im anonymen Callcenter. Am Ende bleibt: Kundenberatung (Bank, Sparkasse) ist ein Beruf für kommunikative Menschen, die nicht vor Veränderung zurückschrecken und im Spagat zwischen Digitalisierung und persönlicher Nähe einen Sinn sehen. Ob das jeder kann? Wer weiß. Probieren sollte man es – gerade jetzt, wo der Beruf spannender ist als je zuvor.
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