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Fachwirt Steuer Jobs und Stellenangebote
Manchmal frage ich mich, wieso sich so viele vor allem aus der Buchhaltung im Trubel des Steuerrechts verlieren – und dann doch nicht den Weg zum Fachwirt einschlagen. Ist es der Schrecken vorm Zahlenmeer? Oder eher die Lustlosigkeit, sich durch deutsche Gesetzestexte zu beißen, die sich anfühlen wie ein Irrgarten ohne Notausgang? Aber wenn ich genauer hinschaue, offenbart sich hinter all dem Paragraphenwerk ein Beruf, der so viel mehr ist als Pflichterfüllung. Und auch einer, der für Einsteiger, Wechselwillige oder leise Unzufriedene erstaunlich viel zu bieten hat – sofern man Durchhaltevermögen und eine gewisse Frusttoleranz nicht aus den Augen verliert.
Eines gleich vorweg: Wer denkt, dass der Fachwirt Steuer bloß Unterlagen sortiert oder sich gänzlich im Erstellen von Einkommensteuererklärungen erschöpft, hat irgendwas grundlegend falsch verstanden. Die Arbeit erinnert manchmal an Detektivarbeit im Staub der Alltagsfinanzen: Man prüft Steuerbescheide, klärt mit Mandanten diffuse Sachverhalte, führt Jahresabschlüsse ins Ziel – und bekommt gefühlt nie zweimal denselben Fall auf den Tisch.
Eintönigkeit findet hier kaum statt. Stattdessen wird man zur Anlaufstelle für knifflige Detailfragen, Berater im Kleinunternehmen und gelegentlich sogar zum Krisenmanager. Einen Mandanten durch eine Betriebsprüfung zu bringen, ist eben nichts für zarte Gemüter – da hilft Erfahrung, aber durchaus auch ein Schuss Pragmatismus. Moderne Steuerfachwirte arbeiten längst nicht mehr nur mit Aktenwagen und Locher, sondern wälzen sich durch digitale Tools, Online-Finanzämter und kollaborieren im Homeoffice. Klar, Excel bleibt, aber genau daneben stehen Buchungsprogramme, Kollaborationstools und die zunehmende Automatisierung einfacher Arbeitsschritte. Entspannt sich dadurch der Berufsalltag? Theoretisch. In der Praxis reicht die Kaffeepause meist trotzdem nur für ein halbes Brötchen.
Wer als Fachwirt Steuer Fuß fassen will, kommt nicht um eine fundierte Ausbildung herum. Ohne solides Fundament – üblicherweise eine abgeschlossene Ausbildung zum Steuerfachangestellten, gepaart mit Berufspraxis – läuft hier gar nichts. Darauf sattelt dann die Weiterbildung zum Fachwirt: Unterricht, Selbststudium, Prüfungsstress. Und ja – die Durchfallquote schlägt mitunter frostige Wellen. Wer hier trotz Erschöpfung und BWL-Frust beißt, legt schon mal die Grundlage für eine Karriere mit ordentlichem Handlungsspielraum.
Aber Papier allein reicht nicht. Was viele unterschätzen: Die Kunst liegt im Zwischenmenschlichen. Wer Steuerrecht auswendig kann, aber bei Mandanten die Nerven verliert, landet schlimmstenfalls im Aktenkeller. Kommunikationsgeschick ist essenziell – ebenso wie Struktur, Toleranz für Kleinteiliges und eine Portion Neugier. Warum Neugier? Weil man fast jede Woche mit neuen Vorgaben, Rechtsänderungen oder Digitalisierungsschüben konfrontiert wird. Auf Reflexion und gelegentliches Improvisieren kann hier niemand verzichten. Wirklich niemand.
Nun, zum heiklen Teil – dem Gehalt. Viel Halbwissen, wenig Klarheit, man könnte glatt zum Steuerrecht selbst Parallelen ziehen. Die nackten Zahlen schwanken. Wer als Einsteiger loslegt, bewegt sich je nach Region und Arbeitgeber meist im Bereich von brutto 2.800 € bis 3.300 € – in Ballungszentren wie München oder Frankfurt kann’s nach oben abweichen, auf dem platten Land hingegen oft spürbar weniger. Aber das ist nicht alles.
Mit wachsender Erfahrung, Spezialisierungen (z. B. in internationalen Steuerfragen, Digitalisierung oder Nachfolgeberatung) und wachsenden Mandantenzahlen kann der Monatsverdienst auf 4.000 € oder mehr klettern. In Ausnahmefällen – große Kanzlei, besonderer Sektor, Verhandlungsgeschick vorausgesetzt – sind auch Spitzenwerte drin. Doch mal ehrlich: Wirklich reich wird man selten, aber eine solide finanzielle Grundlage bei überschaubarer Jobsicherheit ist für viele schon ein Mehrwert. Was häufig verdrängt wird: Regionale Unterschiede bleiben ein harter Faktor. In strukturschwachen Gegenden sitzen die Gehälter nicht so locker, manche Chefs argumentieren mit niedrigen Lebenshaltungskosten. Ob das überzeugt, ist eine andere Frage.
Wer als Fachwirt Steuer startet – egal ob frisch nach der Weiterbildung oder per Branchenwechsel – hat ein bemerkenswert breites Spielfeld vor sich. Einstiegsjobs gibt’s von der klassischen Steuerkanzlei über mittelständische Unternehmen bis hin zu öffentlichen Institutionen oder Banken. Wer aufsteigen will, kann später auf Leitungsfunktionen in Kanzleien, Fachabteilungen größerer Unternehmen oder Spezialistenrollen im Konzern zielen.
Und dann stehen, mit Ehrgeiz und Neigung zum Selbststudium, noch weitere Türen offen: Vorbereitung auf die Prüfung zum Steuerberater, Spezialisierung auf grenzüberschreitende Steuermodelle, Digitalisierungspilot in der eigenen Kanzlei. Wechselwillige profitieren von einem Arbeitsmarkt, der sich seit Jahren klammert und nach jeder Krise neue Puften für gut qualifizierte Fachwirte sucht – bei wachsender Nachfrage nach Kompetenzen im Umgang mit Software, KI-Tools und digitaler Organisation. Der O-Ton aus der Praxis: Wer flexibel bleibt, sich weiterentwickelt und ein Ohr für technische Neuentwicklungen hat, muss keine Angst vor der nächsten Rezession haben.
Klar – Überstunden kommen vor, vor allem zur Hochsaison zwischen Februar und Mai. Wer sich in Kanzleien bewirbt, sollte keine Illusionen haben: Deadlines nehmen wenig Rücksicht auf das Privatleben, die Steuererklärungswelle rollt unerbittlich an. Doch die Flexibilität wächst, insbesondere bei modernen Arbeitgebern. Homeoffice, Teilzeitmodelle, flexible Arbeitszeiten – das ist kein Wunschdenken mehr, sondern gelebte Realität in vielen Teams.
Wer mit einer gesunden Portion Gelassenheit und Organisation durchs Jahr steuert, wird nicht von der Arbeit aufgefressen. Austausch unter Kollegen, kurze Wege zwischen Sachverstand und Kaffeetasse, spielt eine verlässlich rettende Rolle. Es ist eben nicht alles Paragraphenreiterei: Empathie und Sinn für die Eigenheiten der Mandanten sorgen oft für die kleinen Momente, die mehr wert sind als jeder Bonus.
Es wäre eine Lüge, zu behaupten, die Welt des Fachwirts Steuer sei in Stein gemeißelt. Im Gegenteil – das Spielfeld verschiebt sich ständig. Wer sich die Digitalisierung zunutze macht (digitale Buchführung, Automatisierung, KI-gestützte Datenanalysen), verbessert nicht nur die eigene Marktposition, sondern stellt sich dem „Ersetzt-mich-der-Computer?“-Gedanken offensiv entgegen.
Der Arbeitsmarkt bleibt freundlich, trotz KI-Phantasien und Automatisierungspanik: Gut ausgebildete Fachwirte sind gesucht, besonders wenn sie mehr als nur Kassenbons sortieren. Wer drangeblieben ist, erlebt, dass persönliche Beratung, kritisches Denken und Empathie auch künftig gefragt bleiben. Vielleicht bin ich zu optimistisch, aber ich glaube: Wer als Fachwirt Steuer ins Berufsleben startet, steht nicht am Rand, sondern mitten im Strom einer Branche, die Zukunft will und braucht. Wobei – ganz ehrlich – ein bisschen Nervenstärke, Schrägsinn und ein gewisses Maß an stoischer Ruhe helfen. Aber das gilt wohl für jeden Beruf, in dem Menschen und Zahlen im selben Raum sitzen.
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