Zahlenaffiner Immobilienkaufmann / Immobilienfachwirt (m/w/d) für die WEG- und Mietenbuchhaltung
Erich Schill Immobilien mbH & Co KGLauf Pegnitz
Erich Schill Immobilien mbH & Co KGLauf Pegnitz
Wohnbau-Commerz GmbH & Co. Bautreuhand KGBerlin
in-west Partners GmbH
DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbHHohentorshafen
Bistum Limburg Bischöfliches OrdinariatLimburg
VIB Vermögen AG
UmweltBank AGNürnberg, Mittelfranken
Kreissparkasse BöblingenBöblingen, Herrenberg
Nord-Ostsee SparkasseHusum
HypoVereinsbank - UniCredit - DeutschlandLüneburg
Fachwirt Immobilien Jobs und Stellenangebote
Da steht man – meistens im Jackett, gelegentlich mit E-Mail-Stau und so gut wie nie mit Baustellenstaub in den Schuhen. Das klassische Bild vom Immobilienprofi als blendend vernetztem Vertriebsgenie im Maßanzug – nun, das gibt es, gelegentlich. Aber: Wer sich als Berufseinsteiger oder Branchenwechsler mutig aufs Feld „Fachwirt Immobilien“ wagt, merkt schnell, wie vielschichtig und manchmal widersprüchlich dieser Job in der Realität daherkommt. Es ist ein „Weder-noch“: Weder reiner Vertrieb noch pure Bürokratie, weder ausschließlich Zahlenjongleur noch (nur) Menschenflüsterer. Ein typischer Tag? Den gibt es eigentlich nicht. Morgen Eigentümerversammlung, nachmittags neue Gewährleistungsvorschriften studieren, dazwischen ein Wechselspiel aus Mietertelefonaten, Zahlenkolonnen und – ja, gelegentlich bleibt Zeit für einen Kaffee. Wenn das Telefon nicht schon wieder klingelt, weil jemand den Fahrradständer blockiert … Wer Abwechslung mag und keine Scheu vor Konflikten hat: Willkommen im Büro mit Immobilienbezug.
Womit wir beim Punkt wären, den viele unterschätzen: Als Fachwirt für Immobilien braucht es mehr als einen sicheren Händedruck und gelegentliches Kopfnicken bei Eigentümermeetings. Organisation? Pflicht, nicht Kür. Ein Gefühl fürs Rechnen – ja, auf dem Papier ebenso wie im Kopf. Dann: Rechtliche Vorschriften, die einen mehrmals im Jahr mit Änderungen überraschen. Intuition und Fingerspitzengefühl, gerade wenn’s menschelt – Konflikte zwischen Parteien sind nicht das Salz, sondern das Dauerbrät in der Suppe. Wer meint, die Aufgabe sei hauptsächlich Verwaltung und Excel, der irrt. Ein sicherer Stand im juristischen Gelände, Empathie im Kontakt mit Mietern und Eigentümern, dazu Beharrlichkeit und dieses leise, zähe Dranbleiben – das trennt die Urlaubspostsortierer von den echten Kümmerern. Überraschend? Für viele schon.
Jetzt zu einem Thema, das selten offen, aber ständig hinter vorgehaltener Hand verhandelt wird: Geld. Die Gehaltsfrage ist in der Immobilienbranche ein Knoten, der sich nicht mit einem Ruck lösen lässt. Klar gibt es tabellarische Mittelwerte, Durchschnittssaläre, hübsch aufbereitet nach Bundesland und Berufserfahrung. Aber: Wer blindlings auf Einstiegsgehälter vertraut, irrt. In München eine Zwei-Zimmer-Wohnung zu bewerten ist eben nicht Dasselbe wie im ländlichen Thüringen einen Gewerbepark zu managen. Tendenziell: Metropolen zahlen mehr – aber bitten auch beim Lebenshaltungskostenfaktor kräftig zur Kasse. Im Osten häufiger noch Lohnbescheidenheit, im Westen mehr Verhandlungsspielraum. Einstiege zwischen 2.700 € und 3.400 € brutto sind möglich, der Aufstieg über die Jahre führt durchaus in die 4.000 €er- oder 5.000 €er-Region. Aber das ist kein Selbstläufer. Bereich, Arbeitgeber, Branche – entscheidend. Und zwischendurch immer wieder: Nachverhandeln, Standpunkte vertreten. Wer damit fremdelt, bleibt latent unter Wert.
Eigentlich erstaunlich, wie traditionsbehaftet der Beruf trotz aller Modernisierungsrhetorik geblieben ist. Digitalisierung? Als Schlagwort ja, im Tagesbetrieb manchmal eher Schildkrötenrennen als Raketenstart. Wer meint, mit frischem Excel-Sheet und Portalanbindung sei alles getan, erlebt sein blaues Wunder. Dennoch: Digitalisierung rollt beharrlich an. Verwaltungsvorgänge werden smarter, Kommunikationswege schwenken ins Digitale ab. Wer sich nicht kontinuierlich fortbildet, bekommt irgendwann die „Systemfehler“-Meldung in den eigenen Karrierepfad eingeblendet. Profi-Tipp: Weiterbildungsbereitschaft zählt, vor allem in Richtung Energieberatung, technisches Gebäudemanagement oder Digitalisierung von Arbeitsprozessen. Zukunft hat, wer die Veränderungen annimmt – oder besser: als Chance und nicht als Zumutung begreift. Sonst holt einen die eigene Routine irgendwann ein – und überholt einen locker.
Zu behaupten, Immobilienfachwirte könnten sich vor Angeboten kaum retten, wäre Übertreibung mit PR-Aroma. Sicher, mit der richtigen Qualifikation finden sich Optionen – vielerorts sogar gute. Aber gerade Einsteiger oder Wechsler stoßen in den ersten Monaten oft auf härteres Pflaster als gedacht: Es gibt die berühmte Mischung aus „Wir hätten gern fünf Jahre Erfahrung“ und „Sie sind uns zu maximal flexibel“. Heißt: Praktische Erfahrung zählt doppelt. Wertvoll sind Praktika, Nebenjobs, zeitweise freiberuflicher Einsatz – alles, was Praxiskontext beweist. Regional? In Metropolen reizvoller, aber härter umkämpft; in der Fläche mitunter familiärer, aber weniger glamourös. Wer sich bewirbt, sollte nicht erwarten, dass die Branche einen warmherzig aufnimmt und sofort fördert. Gesehen werden, sich als Problemlöser präsentieren – das zahlt auf die eigene Marktposition ein, langfristig.
Wer sich von außen auf die Branche einlässt, folgt oft dem „Mythos Sicherheit“. Immobilien stehen bekanntlich immer, Menschen wohnen immer – warum also nicht auch immer einen Job haben? Aber Achtung: Die Realität ist weniger windstill, als viele annehmen. Arbeitszeiten können, je nach Arbeitgeber und Bereich, schwanken wie ein Pendel im Sturm. Abends mal ein dringender Eigentümeranruf? Kommt vor – bis hin zu Wochenendterminen, die als „optional“ verkauft werden und sich später als Standard entpuppen. Work-Life-Balance? Möglich, aber nicht garantiert. Es hängt am Team, am persönlichen Einsatz – und an der Fähigkeit, auch mal Nein zu sagen. Wer dagegen aufblüht, wenn andere längst die Akten schließen, und trotzdem seine Pausen schützt, kann in diesem Beruf längerfristig wachsen. Balance ist eben keine Formel, sondern ein tägliches Austarieren – zwischen Pflicht, Ehrgeiz und dem Bedürfnis, einfach mal nicht erreichbar zu sein.
Das könnte Sie auch interessieren