Vertriebscontroller / Business Analyst (w/m/d) Vertriebssteuerung
Kreissparkasse München Starnberg EbersbergMünchen
Kreissparkasse München Starnberg EbersbergMünchen
Taunus SparkasseBad Homburg Vor Höhe
Mittwald CM Service GmbH & Co. KGEspelkamp
MÖHRLE HAPP LUTHERHamburg
Mußenbrock & Partner Wirtschaftsprüfer und SteuerberaterBorken
Limbach Gruppe SEHeidelberg
V. W. Günther - Mineralölhandelsgesellschaft mbHBebra
Hofbrauhaus Wolters GmbHBraunschweig
BBBank eGKarlsruhe
HAPEKO Deutschland GmbHAue, Schwarzenberg, Erzgebirge
Fachwirt Controlling Jobs und Stellenangebote
Controlling – da taucht bei vielen direkt das Bild auf: graue Anzüge, leicht gehetzte Blicke, Zahlenkolonnen so lang wie ein langweiliger Winterabend. Wer sich als Berufseinsteiger:in oder wechselbereite Fachkraft näher mit dem Fachwirt im Controlling befasst, merkt schnell, dass die Realität ein bisschen anders tickt (meistens jedenfalls). Sie ist farbiger, vielschichtiger – manchmal auch nervenaufreibend und widersprüchlich. Warum sollten sich also motivierte Jobsuchende gerade auf diese Nische der Betriebswirtschaft stürzen? Und was erwartet sie wirklich zwischen Bilanzanalysen, Deckungsbeitragsrechnungen und den berühmten „Excel-Schlachten“?
Der Alltag im Controlling ist nichts für Zahlenphobiker; auch kein Ort für Schaumschläger, die das große Wort führen, aber beim Kassensturz dann peinlich still werden. Wer hier arbeitet, muss vor allem eines können: Komplexität entwirren. Typische Aufgaben? Klar, Monats- und Jahresabschlüsse durchforsten, Abweichungsanalysen fahren, Budgets jonglieren – manchmal mit der Verzweiflung eines Zirkusdirektors, der noch einen dritten Ball in der Luft hält. Aber es sind eben nicht nur die klassischen Routinen; oft tauchen plötzlich Sonderprojekte auf. „Kannst du mal eben schnell den Forecast für das neue Geschäftsmodell hochziehen?“, heißt es dann. Und ehe man sich versieht, ist die Wochenplanung Makulatur.
In Sachen Kompetenzen erwarten Betriebe heutzutage mehr als nur Buchungswissen und einwandfreien Umgang mit Pivot-Tabellen. Wer als Fachwirt Controlling einsteigen will, braucht analytisches Gespür, betriebswirtschaftliche Grundfesten – und ganz ehrlich: Ein bisschen Geduld mit Prozessen, die in einigen Unternehmen noch im letzten Jahrtausend verankert sind. Persönliche Stärken? Unterschätzt werden oft Diplomatie (bei Budgetdiskussionen mit dem Vertrieb), Hartnäckigkeit (bei trägen Vorgesetzten) und Humor – gerade, wenn die IT mal wieder einen geplanten Systemwechsel verschiebt. Was viele unterschätzen: Kommunikation zählt oft mehr als das perfekte Zahlenmodell. Denn die besten Controller:innen scheitern nicht am Excel-Fehler, sondern daran, dass ihre Erkenntnisse niemanden erreichen (oder interessieren). Ein Spagat, der herausfordert.
Jetzt zur Gretchenfrage – dem Gehalt. Wer den Sprung ins Controlling wagt, will wissen: Lohnt sich der Stress? Die Antwort rangiert irgendwo zwischen „kommt drauf an“ und „hängt davon ab, ob du im Süden oder Norden, im Mittelstand oder Großkonzern landest“. Fakt: Die Gehälter im Controlling streuen gewaltig. Einstiegsgehälter liegen im Bundesdurchschnitt oft irgendwo zwischen 38.000 € und 45.000 € brutto im Jahr. In München oder Frankfurt kann es locker 10.000 € mehr sein – im Erzgebirge oder in ostdeutschen Regionen gibt’s hingegen eine deutlich schmalere Kost. Und die Branche? Maschinenbau, Chemie, Finanzdienstleister: Ja, da sitzt das Geld meist lockerer. Wohingegen im sozialen Bereich oder bei klassischen KMU oft noch Sparflammenwirtschaft herrscht. Ein Aufstieg ist möglich, klar, aber selten im Galopp – eher nach dem Prinzip „Geduld ist die schärfste Klinge im Werkzeugkasten“.
Der Arbeitsmarkt? Mal ketzerisch gefragt: Hat der Controlling-Beruf noch Zukunft – oder ersetzt bald eine KI die penible Budgetüberwachung? Ich behaupte: Wer sich auf Automatisierung, ERP-Systeme und datengetriebene Analysen einlässt, bleibt gefragt. Digitalisierung verändert die Spielregeln. Wer einst mit Papierakten jonglierte, hantiert heute mit SAP und Power BI, entwirft Dashboards statt Tabellen und muss Datenquellen kritisch hinterfragen. Die Nachfrage nach gut ausgebildeten Controller:innen ist weiterhin robust, vor allem im Westen und Süden Deutschlands – dort, wo Unternehmensstrukturen meist komplexer sind. Aber auch remote werden Fachkräfte gesucht, vor allem da, wo Unternehmen auf Effizienz und Transparenz setzen (und das tun sie – spätestens seit der letzten Wirtschaftskrise – immer häufiger). Offen für Neues zu sein, zahlt sich aus. Plattes Zahlengekritzel reicht nicht: Es braucht Menschen, die Daten bündeln, filtern und mit unternehmerischer Weitsicht interpretieren.
Was tun, wenn die Routine im Controlling zum selbstfahrenden Hamsterrad wird? Weiterbildung ist Pflicht – keine Kür. Die klassische IHK-Qualifikation öffnet viele Türen, aber für mehr Verantwortung hilft meist noch ein Aufbaustudium oder Zertifikate im Bereich Digitalisierung, Prozessmanagement oder sogar Data Science. Wer mutig ist (und ein dickes Fell hat), kann den Sprung in die Leitung Controlling wagen oder als selbstständige:r Berater:in losziehen. Und ja, der Ruf nach Work-Life-Balance drängt sich immer lauter in den Vordergrund. Gerade junge Controller:innen wollen kein Leben im reinen Dienst an der Excel-Tabelle. Flexible Arbeitszeitmodelle, Homeoffice, agile Projektarbeit – das alles gibt es, zumindest in progressiven Unternehmen. Viele unterschätzen trotzdem, wie anstrengend es ist, immer „an“ zu sein, wenn ein Budget außer Kontrolle gerät oder neue Anforderungen aus der Geschäftsführung hereinschneien. Mein Eindruck: Wer Sinn in den eigenen Zahlen findet und auch mal über den Tellerrand schaut, kann eine erstaunlich erfüllende Berufslaufbahn erleben. Aber nur dann.
Wer als Einsteiger:in, Wechselwillige:r oder ambitionierte:r Jobsucher:in in diese Profession startet, sollte sich nicht täuschen lassen: Controlling ist weit mehr als eine Verwaltung von Zahlungsströmen. Es ist ein Berufsfeld im Wandel. Es fordert Neugier, eine Portion Gelassenheit – aber auch den Willen, sich immer wieder neu zu erfinden. Ist es anstrengend? Ja. Lohnt es sich? Für Kopfmenschen mit strategischem Blick, die auch dann den Durchblick behalten, wenn andere längst im Zahlennebel ersticken – definitiv. Das alles jedoch: keine Raketenwissenschaft. Aber eben auch kein Spaziergang.
Das könnte Sie auch interessieren