Duales Studium Betriebswirtschaft und Steuern (m/w/d)
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Betriebswirt Steuern Jobs und Stellenangebote
Da sitzt man nun, am zweiten Schreibtisch links neben dem Fenster, das den Blick auf eine nichtssagende Häuserfront freigibt. Auf dem Tisch: Gesetzestexte, Excel-Spaghetti, ein Becher kalter Kaffee und – je nach Tagesform – das Gefühl, mal wieder auf Neuland gestoßen zu sein. So beginnt für viele der Weg als Betriebswirt im Bereich Steuern. Was klingt wie der Auftakt zu einer trockenen Laufbahn, entpuppt sich (so viel kann ich schon mal vorwegnehmen) als Kunststück des Austarierens zwischen Durchblick, Anforderungen und der Frage: „Wie viel Mensch steckt in diesem Beruf?“
Manchmal stelle ich mir vor, wie jemand, der frisch aus der Ausbildung oder dem Studium kommt, zum ersten Mal die Monatsabschlüsse eines internationalen Mandanten auf den Tisch gelegt bekommt. Da trifft Berufswunsch auf Wirklichkeit: Unerbittliche Fristen, das ewige Jonglieren mit Vorschriften von gestern und Gesetzesänderungen von vorgestern – aber gleichzeitig die tägliche Detektivarbeit. Betriebe, die man kaum kennt, werden plötzlich zum vertrauten Kosmos, weil man ihre steuerlichen Stolperfallen besser kennt als ihre Geschäftsmodelle. Doch je mehr Fälle man erlebt, desto bewusster wird einem: Betriebswirtschaftlicher Sachverstand ist hier nur die halbe Miete – das eigentliche Spiel läuft im Kopf. Und im Bauch. Schnelles Kombinieren, ein Gespür für riskante Zahlendreher, Sensibilität für Mandantengenervtheit – das sind die Steuerelemente des Alltags. Wer glaubt, Controlling und Steuerrecht wären nur trockene Materie, hat entweder zu wenig Kaffee getrunken oder ist schlicht noch nicht angekommen.
Der Einstieg? Kein klassischer Spaziergang. Man tastet sich durch einen Dschungel aus Abschlüssen, Spezialisierungen und fachlichen Kürzeln. Bachelor, Weiterbildung, IHK-Prüfungen, Diplom – je nach Branche, Region und persönlichem Ehrgeiz warten andere Schlagbäume. Unterschätzt wird oft, wie weit die Schere zwischen Theorie und Praxis auseinanderklafft. In meinen Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen taucht immer wieder auf: Was einem im Lehrbuch als elegant logisch erscheint, sieht im Haftungsfall plötzlich ganz anders aus. Und dann? Was viele nicht wissen: Wer sich schnell spezialisiert (beispielsweise im Bereich internationales Steuerrecht oder Digitalisierung der Buchführung), ist im Zweifel früher reif für lukrative Aufgaben – und genießt in vielen Kanzleien fast Narrenfreiheit. Immer vorausgesetzt, man hält sich ran und bleibt am Ball. Einmal abgehängt, schwer wieder nach oben zu schaufeln.
Jetzt mal ehrlich: Die großen Karrieren in Steuerkanzleien werden gern mit überzeichneten Zahlen versehen. Wie sieht es wirklich aus? Wer in einer ländlichen Sozietät startet, verdient oft weniger als der in der Großstadt im gleichen Job. Zwischen Ost und West, zwischen öffentlichen Dienststellen und Privatwirtschaft liegen nicht selten Gehaltswelten, von „anständig“ bis „noch Luft nach oben“. Und: Die klassische Hierarchie – von der Einstiegskraft bis zum Partner – wird mehr und mehr durchlässig. Wer Verantwortung übernimmt, Innovationsgeist mitbringt (Stichwort: Automatisierung, Cloud-Lösungen, Künstliche Intelligenz im Steuermanagement), kann schon früh mitentwickeln – und beim Thema Gehalt auch selbst etwas drehen. Aber: Wer glaubt, dass Dienst nach Vorschrift automatisch ausreicht, bleibt schnell im unteren Mittelmaß hängen. Trotzdem – man kann auch mit Ehrlichkeit punkten: Für Einsteiger und Quereinsteiger ist es ratsam, offen nach Entwicklungsperspektiven zu fragen. Mich wundert oft, wie zäh das Geldthema in Bewerbungsgesprächen behandelt wird. Verdienen wird man nie ganz so viel wie die Steuerberater an der Spitze, klar. Aber: Nicht jeder muss Chefambitionen haben, um solide zu leben. Und – ganz nebenbei – viele Arbeitgeber bieten inzwischen flexible Benefits, Homeoffice, Prämien und Weiterbildung, die bares Geld wert sind.
Was den Beruf heute von früher unterscheidet? Er ist alles andere als langweilig und sicher nicht mehr eine Bastion für Papierkrieger und Paragrafen-Nerds. Der Arbeitsmarkt ist in Bewegung: Steuerexperten werden gesucht wie kaum zuvor, jedenfalls in vielen Regionen – das gilt für Industrie, Mittelstand, Beratung und selbst für die öffentliche Hand. Doch auch die Anforderungen verschieben sich. Wer mit Zahlen umgehen kann, reicht längst nicht mehr. Die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte verständlich zu machen, wird fast ebenso hoch bewertet wie fachliche Exzellenz. Und dann diese Sache mit der Digitalisierung: Wer glaubt, er könne sich den neuen Tools (DATEV, SAP, Robotik) entziehen, täuscht sich selbst. Kanzleien erwarten immer öfter analytisches Denken, Digitalfitness und – das darf man nicht unterschätzen – Serviceorientierung für die Mandanten. Ein Wechselwilliger sollte sich also fragen: „Will ich verwalten – oder gestalten?“ Eine ganz andere Nummer.
Ein Wort zur Realität im Büroalltag: flexible Arbeitszeiten, Homeoffice, aber auch Phasen, in denen Überstunden eben kein Thema für die Stechuhr sind. Gerade rund um die Steuererklärung kann es knackig werden. Doch der Mythos vom Job ohne Privatleben stimmt heute so nicht mehr. Viele Arbeitgeber steuern gegen – mit Team-Offsites, Weiterbildung nach Wunsch, Teilzeitlösungen. Trotzdem: Wer mit Erwartungen von Nine-to-five und Dauerplanbarkeit kommt, erlebt seine Überraschung. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass die Arbeit mitunter schlaucht. Aber: Man entwickelt Durchhaltevermögen – und einen trockenen Humor, der beim Blick auf den Steuerbescheid Gold wert ist. Anekdote am Rande: Wer einmal in der Kanzlei Zeuge geworden ist, wie ungeahnte Fristenrettung zur Partylaune führt, weiß, dass Teamgeist hier mehr ist als ein Aushang am schwarzen Brett.
Betriebswirt Steuern zu sein – das ist, zugegeben, mehr als ein Job. Es ist ein Agieren im Windschatten von Gesetz, Mandant und Menschlichkeit, das Fingerspitzengefühl mit Durchblick verlangt. Wer sich reinhängt, findet eine Nische, die angenehm überraschend breit sein kann – vielleicht manchmal zu breit für die sprichwörtliche Komfortzone. Und wenn ich an meinen eigenen Weg denke, dann bleibt vor allem eins: Man bleibt wissbegierig – auf die Fälle, die Menschen, die überraschenden Wendungen, und darauf, wie sich die Welt der Steuern morgen schon wieder ein Stück weiter dreht. Wer hätte gedacht, dass Paragrafen so unruhig machen können?
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