Steuerberater - Betriebswirtschaft / Rechtsbehelfsverfahren / Jahresabschlüsse (m/w/d)
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Betriebswirt Recht Jobs und Stellenangebote
Klar, als Betriebswirt:in mit Schwerpunkt Recht entschließt man sich nicht gerade für das leiseste Dasein in der Arbeitswelt. Wer glaubt, dass sich hier alles um trockene Gesetzestexte dreht oder dass Excel und Kartellrechts-Kommentare den Alltag bestimmen, irrt – zumindest teilweise. Der Reiz, aber auch der Anspruch, liegt gerade darin, beide Welten – das betriebswirtschaftliche Kalkül und die rechtliche Präzision – miteinander zu verknüpfen. Und mal ehrlich: Genau an solchen Schnittstellen wird der Arbeitsmarkt spannend. Manchmal auch anstrengend, zugegeben.
Was macht man nun konkret als Betriebswirt:in mit juristischer Expertise? Ziemlich vieles, was in den klassischen Stellenanzeigen immer etwas zu freundlich in „abwechslungsreiche Aufgaben“ übersetzt wird. In Wahrheit heißt das: Vertragsprüfungen, Risikomanagement, Schnittstellenarbeit zwischen Einkauf, Personal und Geschäftsleitung. Heute noch interne Datenschutzschulung, morgen vielleicht ein Gespräch mit dem Betriebsrat und übermorgen die Eskalation wegen einer vergessenen AGB-Klausel. Klingt nach Stress – kann es aber auch sein. Man jongliert mit Begriffen wie „Haftungsrisiko“, „Lieferkettensorgfaltspflicht“ oder „Vertraulichkeitsvereinbarung“, während man ständig Missverständnisse zwischen Fachbereichen ausräumen muss. Wer darauf keine Lust hat, sollte um diesen Job einen Bogen machen. Andererseits ist gerade diese Vielschichtigkeit etwas, das für viele Wechselwillige oder Berufseinsteiger:innen den Reiz ausmacht: Es wird nie langweilig. Und nein, Routine ist meistens ein Fremdwort, sofern man nicht in einer Behörde landet. (Wobei auch da die Digitalisierung langsam für Unruhe sorgt.)
Der Weg in dieses Berufsfeld läuft selten geradlinig. Die einen kommen vom klassischen BWL-Studium und merken, dass ihnen Marketing-Lyrik irgendwann nicht mehr reicht. Andere haben (juristische) Aufbaustudiengänge oder berufliche Weiterbildungen wie den geprüften Betriebswirt mit Rechtsfokus aufgesattelt. Was viele unterschätzen: Es braucht enorm viel Neugier, Pragmatismus – und, ja, Frustrationstoleranz. Es hilft, Spaß an der Kommunikation zu haben (auch dann, wenn’s knirscht im Gebälk), einen kühlen Kopf, wenn sich die Geschäftsleitung plötzlich auf eine externe Prüfung vorbereitet – und Flexibilität jenseits starrer Denkweisen. Soft Skills also, so abgedroschen das klingen mag. Aber ohne die geht’s nicht, ebenso wenig wie ohne das berühmte „sich schnell in neue Sachverhalte einarbeiten“. Je nach Branche – egal ob Mittelständler, internationale Konzernwelt oder öffentlicher Dienst – sind die Akzente unterschiedlich. Selbstständiges Arbeiten wird allerdings fast überall vorausgesetzt.
Bleiben wir ehrlich: Das Thema Gehalt ist einer der Hauptgründe, weshalb viele sich überhaupt in Richtung „Betriebswirt/in Recht“ aufmachen – oder eben irgendwann frustriert kehrtmachen. Zahlen? Schwanken. Zwischenniveau mit Luft nach oben, würde ich sagen – aber ganz klar: Wer von Anfang an mittlere fünfstellige Jahresgehälter erwartet, dürfte enttäuscht werden. Insbesondere im Mittelstand oder im Osten Deutschlands liegen die Einstiegsgehälter oft unter dem, was Berater oder „Volljuristen“ kassieren. Im Westen, bei Versicherungen, Banken und in größeren Unternehmen, kann es besser aussehen. Es gibt allerdings einen Trost: Mit wachsender Erfahrung und nachgewiesener Fachkompetenz öffnet sich die Gehaltsschere. Wer in Compliance-Fragen brilliert, an Digitalisierungsschnittstellen oder im Risikomanagement nervenstark agiert, wird irgendwann stärker honoriert. Nicht rasend schnell, zugegeben. Aber deutlich spürbar. Und: Über Geld zu reden ist in vielen Personalabteilungen immer noch ein Minenfeld – richtig verhandeln zu können, bleibt also ein Muss.
Manchmal fragt man sich: Suchen die Unternehmen eigentlich noch Betriebswirte mit Rechts-Know-how oder setzen sie voll auf spezialisierte Jurist:innen? Die kurze Antwort: Der Markt ist paradoxer geworden. Einerseits tobt ein Wettbewerb um Talente, die Schnittstellenkompetenz mitbringen – gerade jetzt, da Regularien, Nachhaltigkeitsthemen und Digitalisierung voll durchschlagen. Andererseits bleibt die Nachfrage regional und branchenabhängig höchst unterschiedlich. Ich höre immer wieder von Leuten, die nach zwei Jahren auf einen passenden Job gewartet haben, aber auch von anderen, die nach dem Abschluss direkt im ersten Bewerbungsverfahren zugeschlagen wurden. Städtische Wirtschaftszentren bieten klar bessere Chancen als ländliche Räume. Und erlebt habe ich es mehr als einmal: Eine flexible Umzugsbereitschaft oder die Offenheit für spezialisierte Teilbereiche (Stichwort: Datenschutz, ESG, Lieferketten) kann Türen aufstoßen, die anderen verschlossen bleiben. Sicher, den einen goldenen Standard gibt es nicht. Wer ein bisschen Abenteuer verträgt, ist im Vorteil.
Jetzt mal ehrlich: Ein geregelter Acht-Stunden-Tag ist eher die Seltenheit. Wer sich im Bereich Betriebswirtschaft mit Rechtsbezug bewegt, kommt oft nicht an Überstunden und kurzfristigen Krisen vorbei – das Thema „Compliance-Sturm“ lässt grüßen. Aber: Mit wachsender Erfahrung wächst auch die Souveränität im Umgang mit der eigenen Zeit. Nebenbei: Viele Unternehmen haben durch Homeoffice und flexiblere Arbeitszeitmodelle in den letzten Jahren tatsächlich nachgebessert. Trotzdem bleibt es ein Drahtseilakt zwischen Selbstorganisation und ständiger Erreichbarkeit. Für mich der größte Knackpunkt: Das berühmte „Reißverschlussprinzip“ zwischen beruflichen Anforderungen und dem Versuch, Privatleben nicht komplett zu opfern. Und ja, ich glaube, man wächst daran – aber Wunder sollte niemand erwarten.
Der Beruf Betriebswirt:in Recht ist vieles, nur nicht langweilig. Wer die Mischung mag – zwischen Zahlen, Gesetzen, Konflikte lösen und gelegentlichem Verhandlungstango – findet hier nicht nur Jobsicherheit, sondern auch Gestaltungsraum. Gewiss, nicht jeder Tag ist ein Spaziergang. Aber man kommt raus aus seiner Komfortzone, man lernt Menschen, Prozesse und Unternehmen so kennen, wie sie wirklich ticken. Bei all dem gilt: Offenheit und ein gewisser Humor helfen, denn der Alltag bringt mehr Überraschungen, als jeder Karriereplan vorgaukelt. Vielleicht ist das am Ende genau das, was so viele an diesem Beruf fasziniert. Oder auch nicht. Aber braucht Wirtschaft nicht gerade Menschen, die sich auf diese Unsicherheit einlassen?
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