Steuerassistent - Wirtschaftsprüfung / Rechnungswesen / Beratung (m/w/d)
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Assistent Rechnungswesen Jobs und Stellenangebote
Ich gebe zu: Wer beim Stichwort "Rechnungswesen" an endlosen Papierberg, langweilige Tabellen und an graubeanzugte Zahlenjongleure denkt, liegt in Teilen richtig – aber eben nur in Teilen. Der Berufsalltag als Assistent/in im Rechnungswesen hat durchaus mehr Facetten, als sich so mancher von außen vorstellt. Gerade für Einsteiger oder Umsteiger, die sich in diese Welt wagen oder aus anderen Bereichen neu ankommen, gilt: Wer sich einlässt, trifft auf ein Berufsfeld im Wandel, in dem Genauigkeit gefragt ist, aber auch der Mut, mit Veränderungen zu leben.
Fangen wir mit dem Offensichtlichen an: Als Assistenz im Rechnungswesen ist Struktur dein zweiter Vorname – oder er wird es, da bin ich mir fast sicher. Kontieren, Belege erfassen, Buchungen vorbereiten, Zahlungsläufe überwachen, offene Posten nachfassen – vieles läuft nach wiederkehrendem Muster. Ganz ehrlich? Es gibt Tage, da schiebt man Datensätze so mechanisch durch, dass man fast selbst zum Zahnrädchen im System wird.
Aber dann – plötzlich, mitten im Alltag – der Anruf aus der Filiale: Ein Fehler im Kassenbuch, ein Lieferantenstreit, Umsatzdifferenz? Auf einmal wird es turbulent, und du bist mittendrin zwischen Steuerprüfung und Monatsabschluss. Es sind solche Momente, in denen man merkt, dass der Job mehr ist als Buchstaben und Zahlen – es geht um Präzision, Verantwortung und Durchblick. Manchmal fühlt sich eine schnell gefundene Lösung besser an als das sorgfältigste Abtippen von Kontennummern.
Viele, die im Rechnungswesen durchstarten wollen, meinen: Mathegenie muss man sein. Falsch. Klar, Zahlenaffinität schadet nicht. Aber die eigentliche Kunst ist längst eine andere – nämlich Organisation, Sorgfalt, und diese kühle Ruhe, die man ausstrahlt, wenn alles um einen herum hektisch wird. Wer im Team wirklich geschätzt wird? Die Person, die nach Feierabend noch weiß, wo der eine Beleg geblieben ist oder beim Mailverkehr mit der Steuerberaterin souverän die Fassung behält.
Digitalisierung – großes Wort, viel Hype, aber durchaus Realität. Heute jongliert man oft mehr mit Buchhaltungs- und ERP-Systemen als mit Taschenrechnern. Es wäre gelogen zu behaupten, jede/r Einsteiger sei digital-nativ unterwegs. Die Lernkurve – sie ist da, keine Frage. Viele Unternehmen ticken noch konservativ, andere setzen längst auf automatisierte Prozesse, Scan-Workflows und digitale Cloudlösungen. Wer neugierig bleibt und nicht verkrampft, profitiert doppelt: Erstens bleibt der Job spannend, zweitens verschafft man sich einen kleinen Vorteil im heimlichen Konkurrenzkampf.
Schieben wir das Thema Gehalt nicht auf die lange Bank. Spoiler: Als Berufseinsteiger/in steht selten ein Batzen Geld zu erwarten, zumindest nicht im Vergleich zu klassischen Studienberufen oder dem versilberten Klischee des Bankers von einst. Regional? Eklatante Unterschiede. Während in München, Frankfurt oder Hamburg mit den großen Handels- und Industrieunternehmen meist mehr drin ist, bleibt es im ländlichen Bereich, etwa in Ostdeutschland oder in Regionen mit vielen Kleinbetrieben, bei eher verhaltenen Einstiegsgehältern. Zwischen 2.300 € und 3.000 € brutto monatlich – das trifft es wohl für viele Einsteiger. Nicht berauschend, aber auch nicht der Hungerlappen. Und: Mit wachsender Branchenerfahrung, Zusatzqualifikationen und Betriebszugehörigkeit steigt die Gehaltsspirale, manchmal schneller, als man denkt.
Ein kleiner, nicht unwichtiger Hinweis: Branchen machen einen Unterschied. Wer in der Industrie anfängt, ringt öfter mit komplexeren Sachverhalten, verdient aber mittelfristig meist solider als im Handwerk, Einzelhandel oder bei kleineren NGOs. Was viele unterschätzen: Auch Tarifbindungen, private oder kirchliche Träger und die Betriebsgröße können das Endergebnis auf dem Konto ordentlich nach oben oder unten schubsen.
"Assistenz" klingt irgendwie nach ewiger Vorzimmerrolle – das stimmt so nicht. Wer im Rechnungswesen startet, tritt oft eine berufliche Reise an. Der Sprung vom/zur Buchhaltungsassistenz zum/zur Buchhalter/in, dann weiter zum/zur Bilanzbuchhalter/in oder gar zum/zur Controller/in bleibt erreichbar. Das erfordert, na klar, einen langen Atem, manchmal auch Weiterbildungen (Stichwort: Bilanzbuchhalter-Prüfung), aber unmöglich ist das alles nicht.
Und seien wir ehrlich: Die Zeiten, in denen man in derselben Position 30 Jahre verbringt, sind ohnehin passé. Wer bereit ist, hinzuzulernen – ob Abendschule, E-Learning oder Praxisseminar – wird bessere Karten haben. Unternehmen suchen zunehmend Leute, die Zahlen mitdenken können, die hinter den Konten nicht nur Soll und Haben sehen, sondern Prozesse verstehen.
Was mir auffällt – und ich wage zu behaupten, das merkt man am Umgangston in vielen Teams: Der Umgang ist pragmatisch, manchmal direkt, selten hochnäsig. Kein Wunder, das Tagesgeschäft erlaubt kaum Allüren. Gefragt sind Teamgeist und Konzentration, manchmal abseits von Glanz und Ruhm. Aber es ist ein Job mit Perspektive, zumal Fachkräfte im Rechnungswesen immer gesucht werden – gerade in Ballungsräumen, aber zunehmend auch in durchschnittlichen Mittelstandsbetrieben im ländlichen Raum.
Noch ein Wort zur Vereinbarkeit: Die klassischen Überstunden wie im Steuerbüro gibt es (leider) immer mal, vor allem zu Stichtagen. Aber pandemiebedingt haben sich in vielen Betrieben Homeoffice-Tage, flexible Modelle oder Teilzeitoptionen etabliert – wer das verhandelt, kann viel für seine Lebensqualität gewinnen. Das mag nicht in jedem Betrieb selbstverständlich sein, aber der Wind hat sich gedreht.
Manchmal frage ich mich, warum Leute diesen Beruf wählen – und bleibe bei der Antwort: Wer Lust auf Klarheit, Sinn für Details, die Bereitschaft zum steten Lernen und ein bisschen Gelassenheit mitbringt, wird sich hier nicht langweilen. Das Rechnungswesen ist weniger trockene Mathematik als erwartet, mehr Handwerk und Handdenken, als viele vermuten, und vor allem ein Feld, in dem Zuverlässigkeit und Neugier mehr zählen als flüchtiger Glanz. Wer also bereit ist, sich zwischen Zahlenkordon und digitaler Transformation zu behaupten, trifft auf eine überraschend lebendige Branche – mit sicheren Aussichten und der Möglichkeit, an den eigenen Aufgaben zu wachsen. Oder um es salopp zu sagen: Hier sortiert man nicht nur Belege, sondern oft auch sich selbst.
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